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Senatskanzlei

Pressemitteilung mit Foto Fundgrube für Rolandfans: Ein Buch um Bremens Standbild und die Freiheit

23.11.2004

Bremens Roland ist - keine Frage - bekannt „wie ein bunter Hund“. Er ist für die Bremerinnen und Bremer der Treffpunkt schlechthin, für Millionen von Touristen unverzichtbares Fotomotiv. Und eine Symbolgestalt, die ganz eng mit dem Begriff der Freiheit verknüpft ist. Sechs Jahrhunderte steht der steinerne Riese auf dem Bremer Marktplatz - und jede Generation hat sich ihren eigenen Reim auf die Statue gemacht. Kein Wunder also, dass im Geburtstagsjahr 2004 der 1404 errichtete Roland und seine Bedeutung auch Mittelpunkt wissenschaftlichen Interesses wurde. So entstand das soeben im Temmen-Verlag erschienene Buch „Der Roland und die Freiheit“ – hervorgegangen aus Vorträgen, die im Frühsommer dieses Jahres im Rathaus gehalten wurden. Es präsentiert zehn ganz unterschiedliche, ebenso spannende wie überraschende Blickwinkel auf das Standbild, das in diesem Jahr von der UNESCO zum Welterbe der Menschheit ernannt wurde.


Der „echte“ Roland war einst Vasall Karl des Großen. Er starb 778 n.Chr., taucht vier Jahrhunderte später im „Rolandlied“ im Zusammenhang mit den Kreuzzügen als christlicher Glaubenskrieger und Märtyrer wieder auf, wird weitere zwei Jahrhunderte später Symbol für kaiserliche Marktprivilegien. Eine Statue also, die stets als Symbol der Freiheit verstanden wird. Für wen jedoch diese Freiheit galt, auch gegen wen damit agiert wurde und schließlich wozu: Wer das genauer wissen möchte, für den kann das rund 200seitige Buch zur wahren Fundgrube werden. Die Autoren beleuchten die Frage nach den Wandlungen des Freiheitsbegriffs von ganz unterschiedlichen Seiten: Aus der Sicht des Staatsrechtlers, des Philosophen, des Historikers ebenso wie als Wirtschaftler oder Soziologe. Dabei spannt sich der Bogen von der Bremer Marktfreiheit über den Weltmarkt zur EU-Osterweiterung.



Prof. Dr. Dr. Gotthilf Hempel und der Verleger Horst Temmen bei der Buchpräsentation 'Der Roland und die Freiheit' im Bremer Rathaus




Auch der Staatsmann kommt in der Publikation zu Wort: Für Bürgermeister Henning Scherf ist der Roland „ein wunderbarer Botschafter Bremens“. Er sei, so heißt es in seinem Beitrag, im Bewusstsein der Menschen heute das ganz fest verwurzelte Symbol von Freiheit und Selbstbestimmung - und damit „ein vitaler Auftrag für unsere Arbeit in Bremen“.


Die Publikation wurde auf den Weg gebracht von den beiden Herausgebern Prof. Dr. Dr. Gotthilf Hempel, zuständig für die Förderung Bremens als Wissenschaftsstandort und dem Historiker Prof. Dr. Hans Kloft. 71 farbige Abbildungen, einige außergewöhnliche Bilder vom Roland und weitere Bremer Ansichten bereichern den Band. Er kostet 12,90 Euro.



Foto: Andreas Weippert, Senatspressestelle