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Senatskanzlei

Pressemitteilung mit Foto Meybach-Uhr wieder mit silberhellem Klang

06.09.2004

Antike Standuhr aus dem Jahr 1739 ist Schmuckstück in der Oberen Halle


Bürgermeister Dr. Henning Scherf und Timo Gérard stoßen auf die gelungene Restaurierung der Meybach-Uhr an.

Alle 15 Minuten – so hat es einst der Bremer Rat gewollt – soll das Glockenspiel erklingen. Es sind hübsche kleine Menuette und die Melodien zu geistlichen Lobgesängen, mit denen die fast fünf Meter hohe Standuhr die Menschen erfreuen sollte. Ratsuhrmacher Georg Christoph Meybach hat das schöne Stück 1739 geschaffen. Jetzt ist die wertvolle alte Uhr, die über die Jahrhunderte die Obere Rathaushalle schmückte, frisch restauriert, der silberhelle Klang so klar harmonisch wie zuvor. „Unser Schmuckstück“ freut sich Bürgermeister Henning Scherf, der heute die Uhr der Öffentlichkeit vorstellte. Glockenspiel und Stundenschlag werden allerdings nicht ständig zu hören sein: Ein Rathausmitarbeiter wird, wenn Veranstaltungen bevorstehen, das Spiel der Glocken und das Geläute anhalten und später wieder in Gang setzen.


Timo Gérard, Restaurator für antike Uhren, hat sich des großen Glockenspielwerks angenommen. Ihm war schon zuvor aufgefallen, dass einzelne der insgesamt 24 Glocken erheblich verstimmt waren, die Melodie kaum noch dem ursprünglichen Klang glich. Ein Musikwissenschaftler wurde eingeschaltet, der die alte Fassung neu schrieb. Erst dann konnten die Glocken exakt gestimmt werden. „Ein äußerst komplexes, kompliziertes und wohl auch einmaliges Uhrwerk“, so der Restaurator. Jetzt, nach der aufwändigen Restaurierung, ist das Uhrwerk wieder im originalen Zustand - also so, wie es Ratsuhrmachermeister Meybach einst schuf. Nichts Neues wurde hinzugefügt. Für die komplette Restaurierung hatte die „Stiftung Wohnliche Stadt“ die Kosten von 32.500 Euro übernommen.


Die Meybach-Uhr in der Oberen Rathaushalle hat Seltenheitswert. Nicht nur wegen des wunderbaren Glockenspiels. Sie zeigt neben Sekunden, Minuten und Stunden auch den Monat und den exakten Wochentag an. Ganz besonders beeindruckend sind die Mondphasen, die sich mit einem Blick in den Uhrkasten ablesen lassen. Für Liebhaber alter Uhren ist diese ganz gewiss eine sehenswerte Rarität.