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Senatskanzlei

Bundesverdienstkreuz für einen engagierten „Streiter“

21.06.2002

Bürgermeister Dr. Scherf überreicht Heinz Niemeyer die hohe Auszeichung im Rathaus

Heinz Niemeyer tritt seit 25 Jahren durchgehend als engagierter „Streiter“ für alle Belange der Gehörlosen in Bremen und Umgebung ein. Er hat in all den Jahren ein großes Maß an Öffentlichkeitsarbeit für diese Behinderten geleistet. Ohne ihn hätten die Gehörlosen manch schwierige Verhandlung mit Behörden, Politikern und anderen für sie wichtigen Institutionen nur sehr schwer meistern können. Aufgrund seines jahrelangen Engagements ist der jetzt 68 Jahre alte Pensionär Heinz Niemeyer deshalb den Behörden als Gesprächspartner bekannt, der sich engagiert für die Gehörlosen einsetzt. Für seinen jahrzehntelangen Einsatz für die Belange der Gehörlosen hat Bundespräsident Johannes Rau ihm das Bundesverdienstkreuz am Bande zuerkannt. Bürgermeister Dr. Henning Scherf wird Heinz Niemeyer die hohe Auszeichnung bei einem Senatsempfang am Mittwoch (26.6.2002) im Gobelinzimmer des Rathauses überreichen.
Niemeyer ist Mitarbeiter im Landesverband der Gehörlosen Bremen e.V. und
2. Vorsitzender des von ihm mitbegründeten Gehörlosenfreizeitheims im Lande Bremen. Als Vater eines gehörlosen Sohnes sind ihm die vielen Probleme, mit denen Gehörlose in der „Welt der Hörenden“ zu kämpfen haben, hinreichend bekannt. Seit 1976 stellt er deshalb uneigennützig seine ganze Kraft den Gehörlosen zur Verfügung, indem er ihnen als „Kommunikationshelfer“ jederzeit zur Seite steht. Niemeyer leiht den Gehörlosen „sein Ohr“ bei Telefonaten mit Behörden und anderen Institutionen und gibt ihnen Hilfestellung bei Formulierungen von Schreiben an die Behörden.

In der Zeit, als Gebärdensprachdolmetscher noch keine Selbstverständlichkeit darstellten, vertrat Niemeyer die Gehörlosen auf Sitzungen. Immer, wenn es um ihre Belange ging, setzte er sich für die Verbesserung ihrer Lebensqualität ein. Seinem Verhandlungsgeschick ist es zu verdanken, dass für Bremen ein so genanntes „Bürgerhaus“ für die Gehörlosen geschaffen wurde, in dem sich die Gehörlosen wirklich „zu Hause“ fühlen und in dem sie verstanden werden. Niemeyer hat seine ganze Kraft dafür eingesetzt, den Gehörlosen ein Freizeitheim zu schaffen und dieses mit Leben zu füllen. Ohne seine tatkräftige Hilfe hätten es die Bremer Gehörlosen schwerlich geschafft, aus dem Haus an der Schwachhauser Heerstraße ein Bürgerhaus der Gehörlosen zu machen, das als zentraler Treffpunkt für die Bremer Gehörlosen dient. Niemeyer hatte darüber hinaus maßgeblichen Anteil bei der Einrichtung des „berufsbegleitenden Fachdienstes für Hörgeschädigte“, dessen Träger der Landesverband ist und der allen Hörgeschädigten Bremens bei Problemen im Arbeitsleben zur Seite steht.