Sie sind hier:
  • Pressemitteilungen
  • Archiv
  • Zum „Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus“: Eine Feierstunde „Die andere Seite?“am 27. Januar im Bremer Rathaus

Senatskanzlei

Zum „Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus“: Eine Feierstunde „Die andere Seite?“am 27. Januar im Bremer Rathaus

23.01.2002

Der Präsident des Senats, Bürgermeister Dr. Henning Scherf, hat für Sonntag, 27. Januar 2002, um 18.30 Uhr zu einer Feierstunde unter dem Motto „Die andere Sei-te?“ in die Obere Rathaushalle eingeladen. Neben der Historikerin und Germanistin Dr. Beate Kosmala (Berlin) wird der ehemalige Lehrer Dr. Jizchak Schwersenz (Ber-lin) auftreten. Der 27. Januar ist der Jahrestag der Befreiung des Konzentrationsla-gers Auschwitz im Jahre 1945 und wurde 1996 als „Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus“ eingerichtet. Bundesweit wird an diesem Tag der Opfer des NS-Unrechtsregimes gedacht.

Die Feierstunde wird musikalisch eingeleitet durch den Cellisten Ramon Jaffé, der die Sonate „Shoah“, eine Komposition seines Vaters Don Jaffé, vortragen wird. Nach der Begrüßung durch Bürgermeister Dr. Henning Scherf und Dr. Hermann Kuhn, den Vorsitzenden der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Bremen, hält Dr. Beate Kosmala einen Vortrag zum Thema „Hilfe für Juden in Deutschland 1941 bis 1945“. Frau Dr. Kosmala forscht am Zentrum für Antisemitismusforschung der Technischen Universi-tät Berlin zum Thema „Rettung von Juden im nationalsozialistischen Deutschland 1933-1945“. - Als Zeitzeuge wird der ehemalige Lehrer Dr. Jizchak Schwersenz sprechen. Sein Vortragsthema lautet: „Überleben im Untergrund - Ein jüdischer Leh-rer erinnert sich“.

Das übergreifende Thema der Feierstunde im Rathaus ist „Die andere Seite?“. Milli-onen Deutsche schauten gleichgültig weg oder unterstützten den Völkermord an den Juden in Deutschland aktiv. Es gab aber auch Menschen, die versuchten, verfolgte Juden durch solidarisches Handeln vor der Vernichtung zu retten. Sie nutzten Hand-lungsspielräume, die man sich schaffen und erhalten konnte. Auch wenn diese Ver-suche nicht immer glücklich endeten, sind sie doch auch als Widerstand gegen den Nationalsozialismus zu verstehen. Auf diese Weise konnten zwischen 3.000 und 15.000 Menschen überleben.