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Senatskanzlei

Projektrat will in Bremen die zeitbewusste Stadt verwirklichen

18.12.2001

Konstituierung im Rathaus - Konkrete Projekte in Stadtteilen angestrebt


Noch ist sie weitgehend eine Vision, die “zeitbewusste Stadt”. Sie zielt immerhin auf das noch ferne Jahr 2030. Aber Bremen hat mit seinem Konzept zur Zeitgerechtigkeit im Sommer dieses Jahres einen bundesweiten Städtewettbewerb “Stadt 2030” des Bundesministeriums für Forschung und Bildung gewonnen. Der heute in Bremen gegründete Projektrat ist ein weitere Schritt in die Zukunft, die eine neue Qualität in die Anstrengungen kommunaler Politik und Planung einziehen lassen soll. Es geht darum, dass die Bürgerinnen und Bürger künftig weniger Zeit vergeuden, weil sich die Taktgeber wie öffentlicher Nahverkehr, Behörden, Schulen oder Kindertagestätten besser aufeinander abgestimmt haben. Ziel ist es, dass sich der Alltag leichter und gerechter organisieren lässt.


Keine leichte Aufgabe für den Projektrat, dem die beiden Bremer Bürgermeister Dr. Henning Scherf, Hartmut Perschau, Professor Sandra Bonfiglioli vom Politecnico di Milano, Prof. Jean-Yves Boulin (Universität Paris-Dauphine),Ulrike Hauffe, Bremens Landesfrauenbeauftragte, Dr. Helmut Vogt, Beigeordneter des Deutschen Städtetages, die Bundesfrauenreferentin von ver.di, Vera Morgenstern, Prof. Dr. Ulrich Mückeberger (Universität Hamburg) und Dr. Günter Warsewa angehören. Das Gremium wird Leitlinien entwickeln, nach denen sich eine moderne städtische Zeitpolitik durchsetzen lässt. Diese werden den internationalen Wissensstand über Probleme und Chancen der Stadtentwicklung widerspiegeln.


Das klingt nach grauer Theorie, ist aber weit mehr als das: An konkreten Beispiele in bremischen Stadtteilen soll erprobt werden, was machbar ist. So soll beispielsweise die Verkehrsverbindungen in Bremen-Nord und ins niedersächsische Umland verbessert werden. Ein weiteres Beispiel ist die Produktionsstätte von DaimlerChrysler. Hier soll geprüft werden, ob sich die werksinterne Organisation mit Bus- und Bahnfahrtzeiten verknüpfen lässt. Ansätze, die darauf abzielen, für den Einzelnen den Zeitstress abzumildern und es Menschen ermöglichet, ihre Zeit sinnvoller nutzen zu können - weil nicht so viel durch fehlende Abstimmung vergeudet werden muss.