Sie sind hier:

Senatskanzlei

Wenn Wörter und Sätze zu Skulpturen werden

07.10.1999

Neues Museum Weserburg präsentiert Arbeiten von Lawrence Weiner


Wer das Neue Museum Weserburg in Bremen besucht, wird schon von weitem mit dem amerikanischen Künstler Lawrence Weiner bekannt. Eines seiner Werke ist - in großen weißen Lettern - auf die Außenwand des Museums gemalt. Direkt über dem Wasserspiegel der Weser ist zu lesen: "Having Been Built on Sand With Another Base (Basis) In Fact. Auf Sand Gebaut Tatsächlich (Aus) Auf Anderem Grund". Diese Textarbeit stammt aus der Sammlung Onasch. Jetzt zeigt das Sammlermuseum bis zum 16. Januar nächsten Jahres aus gleicher Sammlung weitere Arbeiten Weiners, der zu den wichtigsten Konzept-Künstlern der ersten Generation gehört. Seine als Schlüsselwerke der jüngeren Kunstgeschichte geltenden Arbeiten finden sich in den bedeutendsten Museen und Sammlungen der jüngeren Kunstgeschichte.


Weiner bezeichnet seine sprachlichen Darstellungen als Skulpturen - weil sie einen Raum einnehmen, auf einem Träger präsentiert werden. Nahezu lakonisch formuliert er seine Wörter und Sätze. Stets sind seine Botschaften auf das wesentliche reduziert, er verzichtet auf jegliche Interpunktion. Es sind Zustandsbeschreibungen, knappe Statements über Vorgänge und Tätigkeiten. Das, was seine unvollendeten Sätze vorenthalten, soll sich im Kopf des Lesers und Betrachters vollenden, soll Bilder und Assoziationen hervorrufen.


In der Ausstellung sind insgesamt sieben dieser seiner Skulpturen zu sehen. Die Arbeiten erscheinen in englisch und deutsch mit Ausnahme von dreien, die in englisch und neugriechisch verwirklicht sind. Einen weiteren Ausstellungsteil bildet eine Zusammenstellung aller erschienenen Künstlerbücher von Lawrence Weiner.