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Senatskanzlei

Senatsrat a.D. Dr. Edmund Duckwitz gestorben

14.01.2000

An seinem 84. Geburtstag am Mittwoch, den 12. Januar, verstarb der ehemalige Senatsrat im Justizressort Dr. Edmund Duckwitz. Sein Lebenswerk ist eng mit der Entwicklung des bremischen Strafvollzuges nach dem 2. Weltkrieg verbunden.


1947 wurde Dr. Duckwitz zunächst Vertreter des Leiters der bremischen Strafanstalten. Bereits Anfang der 50-er Jahre übernahm er die eigenständige Leitung des Jugendgefängnisses. 1957 wurde er Leiter der gesamten bremischen Justizvollzugsanstalten und nahm diese Aufgabe bis 1974 wahr.


Trotz der Gesamtverantwortung für den bremischen Strafvollzug galt das Hauptinteresse von Dr. Duckwitz immer dem Engagement für den Jugendvollzug. Mit Zielstrebigkeit und Beharrlichkeit erreichte er, dass in Blockland die nach damaligen Standards modernste Jugendstrafanstalt Deutschland in Blockland gebaut und 1968 eingeweiht werden konnte. Dr. Duckwitz hatte den Stellenwert einer guten Aus- und Weiterbildung der jungen Gefangenen als wesentliches Element der Wiedereingliederung erkannt und in die Praxis umgesetzt. Die Ausstattung der Anstalt mit modernen Schulräumen und Werkgetrieben, von der die Anstalt noch heute profitiert, ist Ergebnis seiner damaligen Bemühungen.


Darüber hinaus war Dr. Duckwitz Gründungsmitglied des Vereins für Bewährungshilfe für Jugendliche und Heranwachsende in Bremen und dessen langjähriger 1. Vorsitzender. Ziel dieses Vereins war und ist es, jungen Straffälligen Hilfe zur Wiedereingliederung in Freiheit zu gewähren.


1974 wurde Dr. Duckwitz Leiter der Abteilung Strafvollzug beim damaligen Senator für Rechtspflege und Strafvollzug. Diese Jahre waren rechtspolitisch geprägt durch die Reform des Strafvollzuges in der Bundesrepublik. Dr. Duckwitz engagierte sich besonders für die Erstellung und Umsetzung des am 1. Januar 1976 in Kraft getretenen Strafvollzugsgesetzes.




An der Erarbeitung der bundeseinheitlichen Verwaltungsvorschriften zu diesem Gesetz war Dr. Druckwitz im Rahmen des Strafvollzugsausschusses der Länder entscheidend beteiligt. 1979 ging Dr. Druckwitz mit 63 Jahren in den verdienten Ruhestand.


Justizsenator Dr. Scherf würdigte in seinem Kondolenzschreiben Dr. Duckwitz als "einen Mann mit einem hohen Berufsethos."