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Senatskanzlei

Ein Konzerthaus in Schülerhand

19.01.2000

Viertklässler als Manager, Künstlerbetreuer und Techniker


Wann hat es das schon einmal gegeben: Am Ende der Pressekonferenz versammeln sich alle Akteure und singen für die Medienvertreter spontan ein Lied. Weitere Besonderheit: Vivien, Michael, Aranis, Jara und Maximilian aus der vierten Klasse der Grundschule An der Gete haben die Konferenz ganz alleine bestritten, haben informiert und Fragen beantwortet. Vorläufiger Höhepunkt eines bemerkenswerten Pilotprojektes, bei dem 14 Viertklässler Bremens bedeutsamstes Konzerthaus "Die Glocke" von allen Seiten, vor allem aber hinter den Kulissen, kennengelernt haben. "Ich habe mich ganz groß gefühlt", bringt es der neunjährige Maximilian auf den Punkt.


Kein Wunder, denn ansonsten sind es ja Erwachsene, die die Künstler betreuen, die Konzerte managen oder für eine perfekte Technik sorgen. Ein halbes Jahr lang konnten die Schülerinnen und Schüler in ihren neuen Rollen agieren, dem Philharmonischen Staatsorchester bei der Probe zuhören oder selber auf der Bühne stehen. Möglich gemacht wurde dieser ungewöhnliche Unterricht, weil die Grundschule an der Gete ein eigenes Schulprogramm "Kunst und Kultur" entwickelt hat. Die Mädchen und Jungen der 3. und 4. Klassen können sich in diesem Rahmen sogenannte Profilveranstaltungen aussuchen - zum Beispiel Leseclub, Schach oder Indiander. Zusätzlich gibt es Arbeitsgemeinschaften, eine davon ist die AG Glocke.


Bremens Bildungssenator Willi Lemke zeigte sich als Gast der Pressekonferenz von den Aktivitäten dieser Schule beeindruckt: "Ich finde das Projekt sensationell gut", sagte er und sorgte damit bei den Beteiligte für strahlende Mienen. Die streben übrigens einem weiteren Höhepunkt zu:



Am 30. Januar übernehmen die Kinder künstlerisch das Kommando im Großen Glockensaal. Ab 11 Uhr präsentiert die Grundschule in einem 90-Minuten-Programm "GETE-Bunt" ein vielseitiges Programm quer durch den Bereich "Kunst/Kultur" mit Chören, einem Salonorchester (Eltern) und vielen mitreißenden Darbietungen. Und hinter der Bühne agieren - natürlich - die 14 "Profis", so wie sie es im letzten halben Jahr kennengelernt haben.