10.08.2000
Bürgermeister. Dr. Henning Scherf wird die kostbaren Heimkehrer in Empfang nehmen
Die Staats- und Universitätsbibliothek Bremen erhält am Montag, den 14.08.2000, einige Tausend kostbare Bücher aus kriegsbedingt ausgelagerten Beständen aus der Republik Armenien zurück. Sie sind Teil von ca. 100.000 Bänden, die die Vorgängerinstitution der Staats- und Universitätsbibliothek, die Staatsbibliothek Bremen, im Verlaufe des Zweiten Weltkrieges als Sicherungsmaßnahme in das Bergwerk Wintershall bei Bernburg/Saale ausgelagert hatte. Nach dem Ende des Krieges wurden diese Bestände in die damalige Sowjetunion verbracht und über - wie wir heute wissen - eine große Anzahl von Republiken verstreut. Nach der Restitution von wichtigen Handschriftenbeständen aus Moskau zu Beginn der 1990er Jahre und der Rückgabe von ca. 14.000 Bänden aus der Republik Georgien (1996) signalisierte auch die Republik Armenien im Mai 1997 durch die Übergabe von 575 Handschriften aus deutschen Bibliotheken - darunter das für die bremische Geschichte so wichtige Linzer Diplom von 1646 - ihre Bereitschaft, Buchbestände zurückzuführen.
Im Auftrage des Bundesbeauftragten für Angelegenheiten der Kultur und der Medien, Staatsminister Dr. Michael Naumann, reisten daraufhin Vertreter der Bibliotheken aus Berlin, Bremen und Hamburg nach Eriwan, um die entsprechenden Bestände in der Akademiebibliothek zu sichten und einen Transport nach Deutschland vorzubereiten. Bei der Besichtigung vor Ort zeigte sich, dass es sich um Bücher, Handschriften u.ä. aus Bremen, Magdeburg, Berlin, Hamburg, Leipzig und anderen deutschen Bibliotheken handelt.
Die Staats- und Universitätsbibliothek Bremen wird Buchbestände überwiegend aus dem 17. – 19. Jahrhundert erhalten, darunter großformatige, prächtig illustrierte naturwissenschaftliche und geographische Werke sowie einige Handschriften.