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Senatskanzlei

1200 Jahre bremische Geschichte als Multivisions-Schau

10.04.2001

Neues Angebot im Bremer Focke-Museum - Ergänzung zur Ausstellung



Museumsbesuche können anstrengend sein. Bei allem Bemühen um attraktive Konzeptionen - oft ist aktive Nacharbeitung nötig, um die Exponate zu verstehen und einzuordnen. Zumal dann, wenn es sich um Stadtgeschichte handelt. Das Bremer Focke Museum, Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte, hilft jetzt seinen Besucherinnen und Besuchern mit einer 20minütigen Multivisions-Schau, die Entwicklung der Hansestadt mühelos zu verstehen. Unterlegt mit klassischen Weisen von Haydn und Bach, ziehen 1200 Jahre an dem Betrachter vorüber. 200 Dias, überwiegend von Exponaten aus dem Focke-Museum, hat Historiker Dr. Heinz-Gerd Hofschen für die Schau zusammengestellt. Rund ein Drittel von ihnen wird man im Museum als Original wiederfinden, der Rest stammt aus den Magazinen. Gleichwohl ist die ansprechend gemachte Präsentation keine Einführung in das Museum. "Sie kann dazu beitragen, die Originale, die das Museum zeigt, besser zu verstehen", so Museumsleiter Dr. Jörn Christiansen.


1200 Jahre Stadtgeschichte - das lässt sich bei einem Zeitrahmen von 20 Minuten nur in den Grundlinien bewältigen. "Wir haben natürlich eine Auswahl treffen müssen und auf vieles verzichtet", so Projektleiter Hofschen. Ihm sei es vielmehr darauf angekommen, durchgehende Prozesse und Umbrüche zu zeigen. So spannt sich der Bogen von 782, als "Bremun" - was soviel heißt wie "am Rande gelegen" - erstmals urkundlich erwähnt wird bis ins dritte Jahrtausend, das gekennzeichnet ist von den Sanierungsbemühungen des Stadtstaates. Gezeigt und von einem Sprecher erläutert werden u.a. das Ringen der Stadt um Eigenständigkeit gegenüber dem kirchlichen Stadtherren, die Entwicklung des Handelsplatzes, die verspätete industrielle Entwicklung, die Blüte und der Zusammenbruch der Werftindustrie. Die Schau zeigt überdies, wie sich die Weltpolitischen Ereignisse, die Revolutionen und Kriege und der Terror der Nationalsozialisten auf Bremen auswirkten.


Die sensibel durchdachte Diaschau, für Schulklassen und Erwachsene gleichermaßen geeignet, ist keine Werbe-Schau für Bremen. Vielmehr zeichnet sie aufmerksam Entwicklungslinien nach, denen man auch im Museum nachspüren kann. Vormittags läuft die Schau für Schulklassen, nachmittags um 15 und 16 Uhr für alle Besucher, sonnabends und sonntags zusätzlich um 11 und 12.30 Uhr. Dieses neue, im Eintrittspreis inbegriffen Angebot des Focke-Museums hat die Nikolaus-Schilling-Stiftung finanziell ermöglicht.