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Die Senatorin für Arbeit, Soziales, Jugend und Integration

Senatorin Anja Stahmann weiht das ZIBB im Schweizer Viertel ein

Zentraler Anlaufpunkt für alle Bewohnerinnen und Bewohner im Quartier

12.04.2013
Anja Stahmann, Quartiermanager Aykut Tasan und Ralf Schumann, Geschäftsbereichsleiter bei der Gewoba vor dem Durchschneiden des Roten Bandes
Anja Stahmann, Quartiermanager Aykut Tasan und Ralf Schumann, Geschäftsbereichsleiter bei der Gewoba vor dem Durchschneiden des Roten Bandes

Im Schweizer Viertel in Osterholz-Tenever ist ein zentraler Anlaufpunkt für Bewohnerinnen und Bewohner entstanden: das Zentrum für Information, Bildung und Beratung (ZIBB) in der Sankt-Gotthard-Straße 33. In der früheren Arztpraxis, die die Gewoba für den symbolischen Preis von einem Euro pro Monat vermietet, sollen Bewohnerinnen und Bewohner nun Unterstützung für möglichst alle sozialen Belange erhalten sowie Bildungs- und Beratungsangebote vorfinden – von der Beratung in Konfliktfällen bis zur Unterstützung in Erziehungsfragen, bei Schulproblemen der Kinder bis hin zur beruflichen Wiedereingliederung und der Fallbearbeitung bei der Sozialbehörde. „Das ist ein großer Schritt für dieses Quartier“, sagte Senatorin Stahmann, „und ein wichtiges Signal für die kontinuierliche Verbesserung der Lebensqualität in Tenever. Viele wichtige Akteure im Ortsteil werden sich hier auf kurzem Wege vernetzen und Hilfe bieten, die anders kaum zu leisten wäre.“

Mit fast 150 sehr internationalen Besuchern aus der Nachbarschaft wurde das ZIBB heute Mittag (12. April 2013) feierlich eingeweiht. Das Attribut „feierlich“ verdient die Veranstaltung unter anderem deshalb, weil eine Gruppe Zweitklässlerinnen aus der Grundschule Ellenerbrokweg, prachtvoll kostümiert in roten, goldbestickten Kleidern, einen türkischen Jugendtanz aufgeführt haben. Dass das ZIBB sehblichst erwartet wird, zeigte sich auch an den ersten konkreten Informations-Nachfragen: „Wo kann ich hier einen Deutschkurs machen?“, fragt ein Besucher. Und eine Mutter mit einem vielleicht dreijährigen Kind auf dem Arm sagt: „Ich spreche schon gut Deutsch, aber ich möchte schreiben lernen, damit ich eine Ausbildung machen kann.“

Fragen dieser Art – und viele weitere – beantworten vor Ort künftig das Deutsche Rote Kreuz mit den Familienhilfen, der Beschäftigungsträger „bras e.V. – Arbeit für Bremen“, das Amt für Soziale Dienste, die Volkshochschule Ost, das Quartiersmanagement Schweizer Viertel sowie der Täter-Opfer-Ausgleich mit dem Projekt „Schlichten in Nachbarschaften“.

Die Volkshochchule wird im ZIBB zum Beispiel Näh-, Computer- und Sprachkurse für Deutsch und Englisch anbieten. Das Projekt „Schlichten in Nachbarschaften“ bietet professionelle und kostenlose Konfliktvermittlung und hilft bei der Suche nach konstruktiven Antworten auf zwischenmenschliche Konflikte. Die Familienhilfen des Deutsche Roten Kreuzes sind Ansprechpartner für Eltern, Kinder und Jugendliche, zum Beispiel in Erziehungsfragen, oder wenn Eltern nicht sicher sind, ob ihr Kind sich geistig, seelisch und im Verhalten altersgemäß entwickelt. Auch bei Schulproblemen oder Streit in der Familie sind die Familienhilfen ansprechbar und organisieren Unterstützung, bei Bedarf auch direkt in der Familie. Am Ende sollen die Familien lernen, selbst mit schwierigen Situationen zurechtzukommen. Dabei arbeitet man eng zusammen mit dem Sozialdienst Junge Menschen im Jugendamt des Amtes für Soziale Dienste, das ebenfalls vor Ort ist. Und die bras e.V. organisiert eine breite Palette von gemeinnützigen Beschäftigungsmöglichkeiten (sogenannte Injobs) wohnortnah. Zum Netzwerk gehört auch das Stadtteilprojekt CREW, das den Bewohnerinnen und Bewohnern hilft, Alltagsprobleme praktisch zu lösen.

Die beteiligten Partner wollen ihre Angebote zudem zunehmend vernetzen und aufeinander abstimmen. Und schließlich stehen auch die für mehrere tausend Euro von der Gewoba renovierten Räume auch zum Feiern zur Verfügung, oder für Veranstaltungen der Bewohnerinnen und Bewohner des Schweizer Viertels – vom Kino- bis zum Spieleabend.

Thomas Sobottka, Leiter des Sozialzentrums Hemelingen / Osterholz und Ortsamtsleiter Ulrich Schlüter freuen sich über die neuen Perspektiven für das Schweizer Viertel. Senatorin Anja Stahmann lobte ausdrücklich auch den Einsatz von Quartiersmanager Aykut Tasan, auf dessen Initiative die Einrichtung des ZIBB zurückgehe.