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Der Senator für Kultur

Bremer Beispiele zur Architektur der Zwanzigerjahre

Neuer Band in der Schriftenreihe „Denkmalpflege in Bremen“

10.04.2013

Es ist ein kleines Jubiläum: Seit nunmehr zehn Jahren wird in der Schriftenreihe „Denkmalpflege in Bremen“ meist im Frühjahr ein neuer, handlicher und gut lesbarer Band herausgegeben. „Darauf bin ich stolz“, sagt Landesdenkmalpfleger Georg Skalecki. Denn von Anfang an ging es darum, die Besonderheiten bremischer Denkmale einer breiten Öffentlichkeit bekannt zu machen. Offenbar mit Erfolg, denn die Hefte sind gefragt. Soeben erschienen ist die neuste Publikation, die ganz der Architektur der Zwanzigerjahre in Bremen gewidmet ist – ein Zeitraum, der von Strömungen wie der klassischen Moderne, dem Traditionalismus und dem Expressionismus geprägt war. Ein ebenso spannendes wie vielschichtiges Thema. „Wir sind die ersten, die eine solche Bearbeitung gewagt haben“, meint Dr. Rolf Kirsch aus dem Landesamt für Denkmalpflege, der an dem Band mitgewirkt hat.

Wer sich in das knapp 100seitige und reichhaltig bebilderte Heft vertieft, wird viele markante vor allem öffentliche und private Großbauten entdecken – zum Beispiel das Haus des Reichs, den Wasserturm im Blumenthal oder die Wohnanlage des gemeinnützigen Beamten- Wohnungsvereins an der Hamburger Straße. Auch mit dem Bau des Kaufhauses Karstadt habe man sich seinerzeit das Gesicht der Moderne nach Bremen geholt, unterstreicht Mitautor Uwe Schwartz. Die „frühe Moderne“ zeigt sich in Bremen wie auch in anderen Städten vor allem an Großbauten – private Bauherren ließen sich eher selten Häuser nach dem neuen Ideal errichten.

Den Bauten der 1920er Jahre in Bremen-Nord ist ein spezielles Kapitel gewidmet. Auch die Sanierung des Volkshauses als „Expressionistisches Schmuckstück“ sowie der Denkmalpflege am Klinikum Mitte sind in der Publikation vertreten. Zudem hat Georg Skalecki Anmerkungen zum Expressionismus in der Architektur und zu Bernhard Hoetgers Werk in der Böttcherstraße beigesteuert. Ein weitere Schwerpunkt dieses Heftes ist aus der Praxis entstanden: Vorgestellt werden besonders gelungene Beispiele von Bauten - wie etwa das ehemalige amerikanische Generalkonsulat am Präsident Kennedy Platz- die energetisch saniert wurden, ohne die historische Bausubstanz und das Erscheinungsbild stark zu beeinträchtigen.
Das Heft 10 der Schriftenreihe des Landesamtes für Denkmalpflege Bremen „Architektur der Zwanzigerjahre“ ist im Verlag Temmen erschienen und im Buchhandel erhältlich. Es kostet 5,90 Euro.