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Der Senator für Kultur

„Mit dem Literaturpreis ist die Freie Hansestadt Bremen zur festen Größe auf der literarischen Deutschlandkarte geworden“

26.01.2004

Bürgermeister Hartmut Perschau begrüßte die Gäste zur Verleihung des Bremer Literaturpreises

Achtung: Bitte beachten Sie die Sperrfrist: Montag, 26. Januar, 12 Uhr
Es gilt das gesprochene Wort!


Anlässlich der 50. Verleihung des Bremer Literaturpreises durch die Rudolf-Alexander-Schröder-Stiftung am 26. Januar 2004 in der Oberen Rathaushalle hat Bürgermeister Hartmut Perschau in seinem Grußwort heute folgendes ausgeführt:


„Sehr geehrter Herr Seiler,
sehr geehrter Herr Matheis,
meine Damen und Herren,


es ist mir eine große Freude, Sie ganz herzlich zur Verleihung des Bremer Literaturpreises durch die Rudolf-Alexander-Schröder-Stiftung begrüßen zu dürfen.

Es gilt ein besonderes Jubiläum zu feiern: Vor 50 Jahren wurde der Literaturpreis der Freien Hansestadt Bremen zum ersten Mal vergeben. Und es gilt eine besondere Leistung zu würdigen: obgleich Größen wie Wolfgang Koeppen und Günter Grass zunächst in Bremen kein offenes Ohr gefunden haben, konnte sich der Preis im Laufe der Jahre zu einem der bedeutendsten Literaturauszeichnungen Deutschlands entwickeln. Bremen hatte schon einmal einen unangefochtenen Platz auf der Kulturachse Berlin, Wien, München, Dresden. Mit dem Literaturpreis ist die Freie Hansestadt Bremen wieder zur festen Größe auf der literarischen Deutschlandkarte geworden.

Doch damit nicht genug: Die Stadt und ihre hanseatisch zurückhaltenden Bürger sind auf dem Weg, ihre kulturellen Ambitionen neu auszurichten: Mit dem Projekt der Bewerbung Bremens als Kulturhauptstadt 2010 geht der Blick nach Europa. Im Bereich der Literatur wird im Sommer ein erster Meilenstein auf diesem Weg erreicht: die Eröffnung einer der modernsten Zentralbibliotheken Europas im Alten Polizeihaus. Mit über 5.500 qm werden wir hier eine wahrlich kulturhauptstadtwürdige Dimension erreichen. Bremen manifestiert damit – einen Steinwurf von diesen heiligen Rathaushallen entfernt – den Anspruch, der Literatur einen Platz in der Mitte von Stadt und Gesellschaft einzuräumen. Wir werden sehen, zu welchen weiteren Projekten uns der europäische Rückenwind beflügelt. Die Idee eines Bremer Literaturhauses auf qualitativer Augenhöhe der Pendants in Hamburg, Berlin und München dürfte in diesem Kontext eine wünschenswerte Option sein.


Die Rudolf-Alexander-Schröder-Stiftung bietet dieser Tage mit der Ausrichtung der Literarischen Woche eine Art Vorgeschmack auf das, was uns da erwarten könnte. Die mittlerweile 28. Literarische Woche vom 24.1. bis zum 2.2.2004 steht ganz im Zeichen des Jubiläums: Unter dem Titel „Positionen 50/50 – schreiben, lesen und verlegen um 1950“ wird eine Annäherung an die Gründungszeit des Literaturpreises gewagt. Zusammen mit vielen engagierten Kooperationspartnern ist ein hoch attraktives Programm entstanden, zu dem ich Sie herzlich einladen möchte. Lassen Sie sich vom Bremer Kultur-Beziehungszauber verführen und gehen Sie auf eine Zeitreise durch Literatur, Filmkunst, Design, Hörspiel und Musik der 50er Jahre!


Der Erfolg des Bremer Literaturpreises steht und fällt mit der Arbeit der Jury. Ihre Mitglieder verantworten die Auswahl, stehen persönlich ein für diese hohe Qualität. Meine Damen und Herren von der Jury, lassen Sie mich Ihnen ganz besonderen Dank sagen für Ihre Arbeit und das Herzblut, das Sie jedes Jahr aufs neue für den Bremer Literaturpreis einsetzen. Nicht zuletzt gilt mein Dank allen für die Rudolf-Alexander-Schröder-Stiftung tätigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stadtbibliothek, die seit dem letzten Jahr für die Preisverleihung verantwortlich zeichnet.


Es freut mich persönlich, dass die hochkarätige Jury mit Lutz Seiler endlich wieder ein veritablen Dichter ausgezeichnet hat. Meine persönliche Vorliebe für die Lyrik möchte ich an dieser Stelle nicht verschweigen. Aber ich appelliere an Sie, verehrte Literaturbesessene, diese Schwäche nicht für die nächsten Haushaltsverhandlungen fruchtbar machen zu wollen!


Der Förderpreis geht in diesem Jahr an einen Erzähler. Es sollte mich aber wundern, wenn der studierte Politikwissenschaftler Jörg Matheis nicht auch hinreichende Qualifikationen zum Dichten hat. Und schließlich noch eine gute Neuigkeit: Für den Förderpreis haben wir mit der Öffentlichen Versicherung Bremen einen Stifter gewinnen können, der bis zum Jahre 2010 seine Unterstützung zugesichert hat. An dieser Stelle möchte ich den Vertretern der ÖVB, Herrn Dopheide und Herrn Speulda, meinen besonderen Dank für dieses in jeder Hinsicht wertvolle mäzenatische Engagement aussprechen. Sie sehen, auch Bremer Unternehmen erweisen sich schon jetzt als absolut kulturhauptstadtwürdig!


Lieber Herr Seiler, lieber Herr Matheis: ich darf Ihnen ganz herzlich zu dem Votum der Jury gratulieren!“