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Der Senator für Kultur

Bremer Filmpreisverleihung an die finnische Schauspielerin Kati Outinen

20.01.2004

„Meisterin der minimalistischen Schauspielkunst“ wird im Rathaus geehrt

Der mit 8.000 € dotierte Bremer Filmpreis der Kunst- und Kultur-Stiftung der Sparkasse Bremen geht in diesem Jahr an die Schauspielerin Kati Outinen im Rahmen des 9. Internationalen Bremer Symposiums zum Film. Vom 22. bis 25. Januar 2004 treffen sich in der Hansestadt internationale Filmfachleute unter dem Motto „unheimlich anders – Doppelgänger, Monster, Schattenwesen im Kino“. Der Festakt zur Preisübergabe mit anschließendem Empfang findet statt am Donnerstag (22.1.2004) um 18 Uhr in der Oberen Rathaushalle. Dabei sprechen der Senator für Kultur, Bürgermeister Hartmut Perschau, und der Schauspieler Joachim Król (Laudatio). Die Übergabe des Preises an Kati Outinen erfolgt durch Sparkassen-Vorstand Jürgen Oltmann.


Nach Bruno Ganz, Agnes Varda, Tilda Swinton, Marcel Ophuls und Karl Baumgartner wird in diesem Jahr wieder eine Schauspielerin für Ihre Verdienste um das europäische Kino ausgezeichnet: „Sie ist Iris, das Mädchen aus der Streichholzfabrik. Ilona und Tatjana, Arbeiterin, Arbeitssuchende, Arbeitslose: Seit „Schatten im Paradies“ spielt Kati Outinen sie beinahe alle, die wortkargen Heldinnen im Kino von Aki Kaurismäki. Eine hagere Finnin, eine lakonische, widerspenstige, unbestechliche Frau. Eine, die den Krisen trotzt, und manchmal, ganz kurz nur, in die Kamera lächelt. Das ist dann fast schon das Glück mitten im kalten Finnland. Kati Outinen ist eine Meisterin der minimalistischen Schauspielkunst. Sie verschwendet ihr Talent nicht, sie konzentriert es auf das Wesentliche und erinnert uns Zuschauer daran, wie schwer es sein kann, sich selbst treu zu bleiben – und wie faszinierend. Das europäische Kino wäre ärmer ohne ihr blasses, unverwechselbares Gesicht.“ (aus der Begründung der Jury)

Die 1961 geborene Outinen absolvierte ein Studium an der Theaterschule in Helsinki und stand regelmäßig am Kom-Theatteri in Helsinki auf der Bühne. Ihre erste Filmrolle erhielt sie 1980 in dem Film „Right on Man!“ von Tapio Suominen. Mitte der 80er Jahre wurde Aki Kaurismäki auf sie aufmerksam und gab ihr in „Schatten im Paradies“ (1986) die Rolle der Ilona an der Seite von Matti Pellonpaa. Damit hatte Kaurismäki seine Lieblingsschauspielerin ge-funden, der er in „Das Mädchen aus der Streichholzfabrik“ eine unvergessliche Paraderolle auf den Leib schrieb und die in fast allen seinen Filmen mitwirkte. Vorläufiger Höhepunkt der Zusammenarbeit war „Der Mann ohne Vergangenheit“ (2002), der in Cannes mit dem Spezialpreis der Jury ausgezeichnet wurde; Kati Outinen erhielt die Silberne Palme als beste Schauspielerin.