Sie sind hier:
  • Erforschung der Niederdeutschen Sprache wird verstärkt

Bundesland Bremen

Erforschung der Niederdeutschen Sprache wird verstärkt

30.11.2005

Universität Bremen und Institut für Niederdeutsche Sprache schließen Kooperationsvertrag

„Plattdüütsch an de Hooge School“ – das ist kurz und pointiert die Neuigkeit, die heute die Bremer Universität vermelden konnte. Soll heißen: Das Fach Niederdeutsch ist jetzt im Lehrangebot der Universität fest verankert. Pro Semester werden bis zu drei Lehrveranstaltungen im Fachbereich Sprach- und Literaturwissenschaften angeboten. Dies ist heute (Mittwoch, 3o. November) mit einem Kooperationsvertrag zwischen dem Institut für Niederdeutsche Sprache (ISN) und der Universität Bremen besiegelt worden. Diese Vereinbarung zeigt, dass in Bremen die Charta der Europäischen Union zur Stärkung der Regional- und Minderheitensprachen mit Leben gefüllt wird. „Das ist eine gute Kooperation, von der beide Seiten viel haben werden“, so der Rektor der Bremer Universität, Prof. Dr. Winfried Möller.


Vereinzelte Kurse zum Thema niederdeutsche Sprache hat es an der Bremer Uni in der Vergangenheit bereits gegeben. Die Kooperation mit dem ISN markiert nun einen Neustart. Es sind etwa 40 Studierende aus dem Studiengang Linguistik, die sich für das Niederdeutsche interessieren. Hier werden allerdings keine Sprachkurse angeboten. Vielmehr steht der philologische Zugang im Mittelpunkt. Die Erforschung kleiner Sprachen ist inzwischen vermehrt ein Aufgabenfeld der Linguistik geworden. Dabei geht es beispielsweise darum, das Zusammenwirken von Sprache und Gesellschaft zu entschlüsseln. Erforscht wird auch, was die regionalen Sprachen eigentlich voneinander unterscheidet und welche aktuellen Tendenzen der gesprochenen Sprache es gibt.


Die Lehrveranstaltungen an der Universität werden von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des Instituts für Niederdeutsche Sprache angeboten. Seit langem vermittelt dieses Bremer Institut Kenntnisse über die plattdeutsche Sprache und ihre Kultur. Es versteht sich als zentrale Einrichtung, die Wissenschaftstransfer leistet und traditionell um enge Kooperation mit wissenschaftlichen Einrichtungen im In- und Ausland bemüht ist. .Eine umfangreiche Bibliothek mit Fachbüchern, literarischen Werken und einer großen Sammlung von Arbeiten zu sprach-, literatur- und kulturwissenschaftlichen Themen steht zur Verfügung.