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Bundesland Bremen

Pressemitteilung mit Foto „Eine beglückende Ausstellung“ in der Bremer Kunsthalle

13.10.2005

Schau zeigt Monet und Camille sowie zahlreiche Frauenportraits im Impressionismus


Camille - 1866

Als Bremens Kunsthallendirektor Gustav Pauli 1906 das große Gemälde „Camille“ von Claude Monet kaufte, gab es ziemlich viel Aufsehen in der Kunstszene. Knapp 100 Jahre später wird das seither immer wieder gerühmte Portrait wohl erneut für hohe Aufmerksamkeit sorgen. Ab 15. Oktober steht das Bild für vier Monate in der Bremer Kunsthalle im Mittelpunkt einer hochrangigen Ausstellung „Monet und Camille“. Dem heutigen Direktor der Bremer Kunsthalle, Prof. Dr. Wulf Herzogenrath, ist die Begeisterung über die neue Präsentation anzumerken: „Für mich ist diese Ausstellung einfach beglückend“, bekannte er freimütig vor zahlreichen Pressevertretern. Insgesamt 95 Exponate, unter ihnen Leihgaben höchster Qualität aus den großen Museen Europas und der USA, sind bis zum 26. Februar 2006 in Bremen zu bewundern.


Die Besucher erwartet indes keine Monet-Retrospektive, sondern vielmehr eine von Dr. Dorothee Hansen hervorragend konzeptionierte thematischen Schau. Darin geht es zum einen darum, welche Bedeutung Monets Ehefrau für die Bilder des Künstlers hatte. Im Zentrum steht freilich die Gattung des ganzfigurigen Frauenportraits, die in den 60er Jahren des 19.Jahrhunderts gemalt wurden. Beispielhaft zu erleben in den Werken von Monet und weiteren 21 Frauenportraits von Künstlern wie Renoir, Manet, Corot, Whistler und Degas. Die Ausstellung spürt auch den möglichen Inspirationsquellen dieser Werke nach – in der Salonkunst, in Zeichnungen von Contantin Guys aber auch in den damals populären Modeillustrationen und in Fotos. An den ausgestellten Modellen historischer Kleider lässt sich zudem ablesen, welche große Bedeutung die Mode für die damalige Kunst hatte.


Niemanden hat Claude Monet (1840-1926) so oft gemalt wie seine Frau Camille, die ihm seit 1865 Modell stand. Die Bremer Ausstellung zeigt sie in blühenden Gärten, am sommerlichen Strand und auf lichtflirrenden Wiesen. Im letzten Bild auf dem Totenbett – sie starb 1879 im Alter von 32 Jahren - legt sich ein Schleier aus Licht über ihr feines Gesicht.



Lise - 1867 von Pierre-Auguste Renoir

Im Fokus der Schau steht das Bild von Camille, gemalt mit breitem, energischen Pinselstrich vor dunklem Hintergrund, in einer bewegten Pose, den Kopf im Profil. Es ist mehr als ein Portrait – es ist ein Typenbild seiner Zeit. In Bremen kann man nachvollziehen, dass um 1866 solche großformatigen Frauenportraits ein bevorzugtes Thema ambitionierter junger Pariser Maler waren wie Renoir, Manet, Corot oder Whistler . Sie malten ihre Freundinnen, aber auch Modelle für ihre Auftraggeber. Mit ihrer unkonventionellen Sehweise stießen die Maler seinerzeit allerdings bei manchem Geldgeber auf Unverständnis. Doch die Impressionisten entwickelten ihr Motiv auch ohne Auftrag weiter. Sie folgten dem Zeitgeist, malten das moderne Leben, indem sie auch die Mode zum Thema ihrer Kunst machten. Besonders stolz sind die Ausstellungsmacher, das Bild „Junge Frau“ (1866) von Edouart Manet, die „Lise“ von Pierre Auguste Renoir (1867) zusammen mit Monets Camille erstmalig als Trias zeigen zu können.


Für die Ausstellung in der Kunsthalle Bremen (Am Wall 207) werden rund 150.000 Gäste erwartet. Wer sich möglichst früh zu einem Besuch entschließt und zudem noch die langen Öffnungszeiten ( dienstags, freitags und sonnabends von 10 - 22 Uhr) nutzt, braucht sich vermutlich nicht in lange Schlangen einzureihen. An den anderen Tagen ist die Kunsthalle von 10-18 Uhr geöffnet, montags ist geschlossen. Der Eintritt kostet 11 Euro für Erwachsene, ermäßigt 8 Euro, Kinder 6-14 Jahre 3,50 Euro. Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit einer umfassenden Dokumentation der Schau und großformatigen Farbabbildungen aller Exponate, 300 Seite, 25 Euro. Eine englische Übersetzung gibt es als Beilage (5 Euro). Zudem liegt ein Kurzführer mit ca 56 Seiten vor (5 Euro) und ein kostenloses Begleitheft.


Weitere Informationen: www.monet-camille.de

Besucherservice: 0421/ 3290888.