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Bundesland Bremen

Poesie zum Satthören: 21 Autoren lesen beim 4. Literaturfestival

13.05.2003

„poetry on the road“ vom 16. bis 19. Mai in Bremen

Raus aus der Nische auf die Straße und in die Köpfe der Menschen: Zum nunmehr vierten Mal holt Bremen Dichter aus aller Welt an die Weser und lässt die Stadt zum einem „Freihafen für Poesie“ werden. 21 Autoren werden vom 16. bis 19. Mai zum Internationalen Literaturfestival „poetry on the road“erwartet. Das Publikum darf sich wieder einmal freuen auf eine spannende Mischung aus traditionellen und experimentellen Formen. Gelesen wird in Theatern, in der Schule, im Kino und in der Straßenbahn. Junge, unbekannte Autoren sind ebenso präsent wie bekannte Namen.


Zu denen, die eingeladen wurden, gehört beispielweise Frieda Hughes, die Tochter von Silvia Plath und Ted Hughes, einer der schillerndsten und tragischsten Dichterfamilien des 20. Jahrhunderts. Frieda legte 1998 ihren ersten Gedichtband vor, aus dem sie in Bremen einige Werke vorlesen wird. Mit Ramsey Nasr kommt ein junger, gefeierter Autor nach Bremen, der in Palästina geboren wurde und in den Niederlanden/Belgien aufwuchs. Er ist ein Autor, der auch zu den gefragtesten Schauspielern seiner Generation gehört. Yoko Tawada aus Japan wird ihr Publikum mit einer Literatur- und Klangperformance überraschen, die sie mit der Komponistin Aki Takase entwickelt hat. Zum Festival reist ebenso die große deutsche Lyrikerin Elisabeth Borchers an wie der moderne Klassiker der amerikanischen Lyrikszene, Robert Creeley. Dies ist nur eine kleine Auswahl, denn Insgesamt werden auf dem Festival 13 Nationen vertreten sein.


Das veranstaltende „literaturforum bremen“ (Radio Bremen, Goethebund und Hochschule Bremen) hat in diesem Jahr zugunsten einer größeren Vielfalt auf einen Länderschwerpunkt verzichtet. Das Festival beginnt am Freitag, 16. Mai um 20 Uhr im Schauspielhaus (bereits ausverkauft). Am Sonnabend, 17. Mai gibt es weitere Begegnungen mit den Autoren ab 20 Uhr im Theater am Leibnizplatz sowie am Sonntag, 18. Mai um 11 Uhr in der Schauburg. Wer das nicht schafft, kann einfach am Sonnabend noch schnell in die Lyrik einsteigen – an Bord einer Straßenbahn. Die kunterbunter „Kultourbahn“ startet nämlich ab 14 Uhr zur vollen und halben Stunde ab Domsheide und fährt mitsamt der Dichter quer durch die Stadt – Poesie, Theater und Musik in ungewöhnlichem Ambiente. Um 15 Uhr liest Frieda Hughes im Paula Modersohn-Becker-Museum in der Böttcherstraße, und um 16 Uhr gibt es im Institut Francaise weitere Begegnungen mit Michèle Métail und Jaques Roubaud.


Auch Bremen Schüler werden von dem Festival profitieren. So ziehen am Montag, 19. Mai zehn Autoren zum Kippenberg-Gymnasium. Unter ihnen der südafrikanische Dichter Kgafela Oa Magogodi, der gemeinsam mit der Jazz-AG der Schule seine Texte in einer Mischung aus Rap, Hiphop und Jazz vortragen wird. Überdies öffnet Radio Bremen seine Programme für die Literatur, sendet Portraits der teilnehmenden Autoren und stellt sie in Interviews vor. Alle Veranstaltungen werden mitgeschnitten.