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Bundesland Bremen

Bremens Potenzial in der Meeresforschung auf 147 Seiten

23.10.2002

Neuestes Jahrbuch der Wittheit widmet sich dem Ozean als Lebensraum und Klimasteuerer

Sie sind weltweit tätig, international vernetzt und arbeiten maßgeblich mit an internationalen Programmen: Die Bremer Meeresforscher haben einen wesentlichen Anteil an der Bedeutung Bremens und Bremerhavens als "City of Science". Davon zeugt ein druckfrisches Werk, das soeben als fünftes Jahrbuch der Wittheit zu Bremen unter dem Titel "Der Ozean, Lebensraum und Klimasteuerung" erschienen ist. Für die insgesamt 18 fachbezogenen, gut lesbaren Beiträge haben ausschließlich Wissenschaftler ihre Feder gespitzt. Sie alle arbeiten mit unterschiedlichen Schwerpunkten an der Bremer Universität oder in Forschungsinstituten des kleinsten Bundeslandes. Ihr Hauptinteresse gilt der Frage, welche Rolle des Ozeans für das Klima auf der Erde spielt.


Die mit insgesamt 191 Farbtafeln reichhaltig bebilderte Publikation dürfte sich als Fundgrube für Nachwuchswissenschaftler erweisen. Aber auch derjenige, der sich als Laie für die Meeresforschung, ihre Fragestellungen und Ergebnisse interessiert, findet in dem Buch eine Fülle hochinteressanter Fakten und Zusammenhänge. Das Spektrum der Beiträge reicht vom Packeis der Polarmeere bis zu den tropischen Korallenriffen, vom Wattenmeer bis in die Tiefsee. Der Leser lernt die Mikrostrukturen der Bakterien kennen und erfährt spannende Einzelheiten über die Stoffwechselprozesse in Einzellern. Eines wird bei der Lektüre mehr als deutlich: Meeresforscher denken in Jahrmillionen – oder in Millisekunden.


Meeresforschung in Bremen hat sich erst in den letzten zwei Jahrzehnten entwickelt – dafür aber äußerst rasant. Ausgangspunkt war die Gründung des Alfred- Wegener- Instituts für Polar- und Meeresforschung in Bremerhaven, die den Aufbau der Meeresforschung an der Universität auslöste und indirekt die Ansiedlung des Max-Planck-Instituts für Marine Mikrobiologie und des Zentrums für Marine Tropenökologie beförderte. Damit habe das Land Bremen das größte Meeresforschungspotenzial in Deutschland und werde darin nur von den wichtigsten Standorten in den USA übertroffen, betont Prof. Gotthilf Hempel, erster Direktor des Alfred-Wegener-Instituts und Herausgeber des neuen Buches.

Der Band „Der Ozean – Lebensraum und Klimasteuerung ist im Bremer Hauschild-Verlag erschienen und kostet 40 Euro.