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Bundesland Bremen

Ein Leben für die Schmerzforschung

08.07.2002

Prof. Dr. Sehhati-Chaffai geht in den Ruhestand – Kongress mit 150 Teilnehmern

Mehr als drei Jahrzehnte hat der Schmerz im Mittelpunkt seines Lebens gestanden: Der Gründer des Bremer Schmerzzentrums, Prof. Dr. Gholam Sehhati-Chafai hat sein ärztliches Wirken ganz der Bekämpfung dieser menschlichen Geißel gewidmet. Jetzt geht der gebürtige Iraner in den Ruhestand und wird am 12. Juli, dem Vorabend des 15. Bremer Schmerzforums verabschiedet. Zu diesem Kongress werden rund 150 Mediziner aus dem gesamten Bundesgebiet erwartet, die sich über neuste Entwicklungen in der Schmerzforschung austauschen. Dazu gehört seit 1980 auch das Patientenforum, das Sehhati bundesweit zum ersten Mal ins Leben rief. Es gibt Betroffenen Gelegenheit, mit den Ärzten ihre Probleme direkt zu erörtern. Von diesem Angebot können Ratsuchende erneut am 13. Juli ab 14 Uhr im Bremer Parkhotel Gebrauch machen.


Schmerzen kennt wohl jeder. Meist gehen sie vorüber, wenn die Auslöser erkannt sind. Viele Schmerzursachen sind jedoch unheilbar oder nicht zu vermeiden: Dazu gehören vor allem Tumorleiden, chronisch degenerative Leiden wie Rheuma oder Arthrose, Nervenentzündungen oder Phantomschmerzen nach einer Amputation. Schmerzpatienten stehen unter einem enormen Leidensdruck .“Schmerz ist das Einschneidendste, das es im Leben eines Patienten gibt“, sagt Sehhati. Welche Wege es gibt, chronisch und akut Kranken ein Leben mit dem Schmerz zu ermöglichen und ihnen größtmögliche Linderung zu verschaffen – das war das zentrale Anliegen des international anerkannten Schmerzexperten. 1980 wurde er Chefarzt der Klinik für Anästhesie, Intensivmedizin und Schmerztherapie im Roten Kreuz Krankenhaus Bremen .


Das Schmerzzentrum in Bremen hat unter seiner Leitung mehr als 120 nationale und internationale Kongresse, Symposien sowie Fortbildungen veranstaltet. Mit der Idee, Patienten zu Kongressen einzuladen, hat Sehhati vor 22 Jahren Neuland betreten. Ziel war es, den aktuellen Stand der Forschung direkt an die Betroffenen weiter zu geben. Die außerordentlich gute Resonanz dieses Patientenforums führte dazu, dass auch andere Institutionen im Laufe der Zeit diese Idee übernahmen.


Als Experte engagierte sich Sehhati auch für die schmerztherapeutische Ausbildung von Kollegen. Bremen bietet als eines der wenigen Bundesländer eine Fortbildungsreihe mit der Zusatzbezeichnung „spezielle Schmerztherapie“ an.