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Bundesland Bremen

Eiskalt serviert: Alfred-Wegener-Institut lädt zur Großveranstaltung

04.06.2002

Ungewohnte Einblicke in Labors und Forschungsschiffe - 4 Tage „Eis und Meer"

Eis ist mehr als gefrorenes Wasser. Eis ist Lebensraum, Klimaarchiv und Süßwasserreservoir. Eis ist ein sensibler Indikator für Klimaschwankungen.

Eis ist vor allem eines: Zeitzeuge der letzten 450.000 Jahre – und eben deshalb für die Wissenschaft von überragendem Interesse. Wie die Wissenschaftler die geheimnisvolle Welt des flüssigen und festen Wassers enträtseln, will das Bremerhavener Alfred- Wegener-Institut (AWI) vom 6. bis 9. Juni der Öffentlichkeit in spannenden und abwechslungsreichen Aktionen nahebringen. „Eis und Meer“ heißt die Veranstaltungsreihe, die die Polar- und Meeresforschung in den Fokus rückt. Sie ist eine von bundesweit zehn Großveranstaltungen im „Jahr der Geowissenschaften“.


Schmelzen die Polkappen - oder steht die nächste Eiszeit vor der Tür? Solche und ähnliche Fragen interessieren nahezu jeden. Spannend wird es aber erst, sie mit Wissenschaftlern diskutieren zu können und in Laboren auf Tuchfühlung mit konkreter Forschung zu gehen. Schülerinnen und Schüler haben am 6. und 7. Juni Gelegenheit dazu. An diesen beiden Tagen bietet ihnen das AWI ein höchst attraktives Mitmach-Programm an. In den Laboren des Instituts kann beispielsweise der Meeresboden untersucht , können Eisproben der Arktis und Antarktis studiert werden. Ausfahrten mit dem Forschungsschiff „Heinicke“ versprechen zudem spannende Einblicke ins wissenschaftliche Tagesgeschäft.


Für den „Wissenschaftssonnabend“ am 8. Juni stellen sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Alfred-Wegener-Institut auf ganz viele interessierte Besucherinnen und Besucher ein. Von 12 bis 18 Uhr sind nämlich ausgewählte Labore geöffnet, in die man sonst nicht so einfach Einblick bekommt. Hier kann man u.a. lernen, was Sedimentkerne über Eis und Meer zu erzählen haben. Ein Bummel über den „Markt der Wissenschaften“ zwischen dem AWI, der Hochschule Bremerhaven und dem Deutschen Schiffahrtsmuseum verspricht spannende Experimente und anregende Präsentationen. Wetterballons, Eiscontainer, Filme, Modelle, Rundflüge mit dem Polar-Hubschrauber und für die Kleinen ein Puppentheater lassen vieles zu – aber bestimmt keine Langeweile. Während all der Aktionen schmilzt in der Mitte des Platzes ein großer Eisblock, den das Forschungsschiff „Polarstern“ eigens aus der Antarktis mitgebracht hat.


Die Gelegenheit, gleich drei Forschungsschiffe des AWI erkunden zu können, wird sich so schnell nicht wieder bieten. Am Sonntag, 9. Juni können die „Uthörn“, „Polarstern“ und „Heinecke“ geentert werden. An Bord stellen die Forscher ausgewählte Projekte der internationalen, disziplinübergreifenden Polar- und Meeresforschung vor. Und sie berichten live vom Leben und Arbeiten auf den Forschungsschiffen.


Spektakulär ist übrigens eine Großbildinstallation, die zum 6. Juni an der Weser in Bremerhaven aufgestellt sein soll. „Eisfront“, eine 45X4 Meter große Bildplane, wird an fünf Stahlträgern im Uferbett der Weser verankert. Bei Niedrigwasser ragen die gewaltigen Eisberge aus dem Sand, bei Flut umspült sie das Wasser der Weser. In der Dunkelheit wird das Eis stimmungsvoll beleuchtet.

Mit den Bildplanen „Eisgang“ am Deichdurchgang Deutsches Schiffahrtsmuseum und „BaseCamp“ an der AWI-Westfassade kommen zwei weitere Installationen hinzu.