Sie sind hier:

Der Senator für Inneres und Sport

Bremische Frauen verdienten 24 Prozent weniger als Männer

Das Statistische Landesamt teilt mit:

04.10.2012

Der durchschnittliche Bruttostundenverdienst von Arbeitnehmerinnen lag im Jahr 2010 im Land Bremen mit 15,40 Euro um 24 Prozent niedriger als der von Arbeitnehmern (20,30 Euro). Gegenüber 2006 – dem Jahr der letzten Erhebung – ging der sogenannte Gender Pay Gap damit um einen Prozentpunkt zurück.

Zwischen den Berufsgruppen ist der Gender Pay Gap unterschiedlich stark ausgeprägt. So lag der Verdienstabstand zwischen Männern und Frauen bei den Bürokräften bei 5 Prozent, bei den Akademischen Berufen, bei Technikern sowie im Handwerk bei 28 Prozent. Bei Führungskräften lag der Abstand bei 25 Prozent.

Der Verdienstabstand war in 2010 mit zunehmendem Alter ansteigend, und zwar von 7 Prozent in der Altersgruppe unter 25 Jahren bis auf 29 Prozent in der Altersgruppe von 55 bis unter 64 Jahre. Gegenüber 2006 ist der Gender Pay Gap in den jüngeren Altersgruppen angestiegen, in den älteren Altersgruppen geringfügig zurückgegangen.

Das Bildungsniveau hat ebenfalls einen Einfluss auf die Verdienste. Arbeitnehmerinnen mit einem niedrigen Bildungsabschluss verdienten 14 Prozent weniger als Männer gleichen Bildungsabschlusses, Frauen mit einem hohen Bildungsabschluss dagegen 23 Prozent weniger. Gegenüber 2006 ist bei höheren Bildungsabschlüssen der Verdienstunterschied geringfügig um einen Prozentpunkt zurückgegangen, bei niedrigerem Bildungsniveau deutlich um 5 Prozentpunkte angestiegen.

Im Vergleich zu Deutschland ist der Verdienstunterschied insgesamt in Bremen etwas höher (Bremen 24 Prozent, Deutschland 22 Prozent), auf der Ebene der Führungskräfte jedoch kleiner (Bremen 25 Prozent, Deutschland 30 Prozent)

Der Gender Pay Gap vergleicht den Durchschnittsverdienst aller Arbeitnehmer beziehungsweise Arbeitnehmerinnen in allgemeiner Form miteinander. Auf diese Weise wird auch der Teil des Verdienstunterschieds erfasst, der durch schlechtere Zugangschancen von Frauen hinsichtlich bestimmter Berufe oder Karrierestufen verursacht wird, die möglicherweise ebenfalls das Ergebnis benachteiligender Strukturen sind. Die europaweit einheitliche Datenquelle für das Berichtsjahr 2010 ist die Verdienststrukturerhebung 2010, die die gesamte Wirtschaft mit Ausnahme des Wirtschaftsabschnitts „Land- und Forstwirtschaft, Fischerei“ bei Betrieben mit zehn und mehr Beschäftigten abdeckt. Um die Vergleichbarkeit auf EU-Ebene und im Zeitverlauf zu gewährleisten, wird für die Berechnung des Gender Pay Gap der Wirtschaftsabschnitt „Öffentliche Verwaltung, Verteidigung; Sozialversicherung“ ausgeklammert.

Weitere Auskünfte erteilt:
Markus Habig
Telefon: (0421) 361 2463
E-Mail: mailto:markus.habig@statistik.bremen.de