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Senatskanzlei

Ein Bremer Protokollchef erinnert sich

Peter-A. Reischauer hat ein Buch über seine Erfahrungen geschrieben

01.12.2011

Es sind die unterhaltsamen, lustigen und bisweilen skurrilen Geschichten, die Peter-A. Reischauer aufgeschrieben hat. „Die boshaften hab ich weggelassen“, sagt der ehemalige Protokollchef des Bremer Senats schmunzelnd. Soeben ist sein Buch erschienen, in dem er mit aller gebotenen Zurückhaltung auf 136 Seiten aus dem Nähkästchen plaudert. Es sind Begebenheiten aus dem Leben eines Mannes, der 35 Jahre für die Abteilung Protokoll und Auswärtige Angelegenheiten im Rathaus tätig war. 2003 ging er in den Ruhestand.

„Wer bringt den Bürgermeister ins Bett“ heißt die neue Publikation – in Anspielung auf die Antwort von Reischauers Tochter, was denn eigentlich der Protokollchef so zu tun habe: „Mein Papa ist im Rathaus und bringt Herrn Toschnick ins Bett“, war die damals Dreijährige überzeugt. Mit Herrn „Toschick“ war der Bremer Bürgermeister Hans Koschnick gemeint – einer von drei Bürgermeistern, die Peter-A. Reischauer in seiner langjährigen Tätigkeit im Rathaus erlebt hat.

Der gelernte Jurist organisierte u.a. zahlreiche Staatsbesuche, Empfänge und Ordensverleihungen, musste Gastgeschenke auswählen und Speisefolgen festlegen, zudem reiste er als Begleitung bei Auslandsbesuchen bremischer Delegationen mit dem Bürgermeister in zahlreiche Länder. Dabei waren stets nicht nur eine Reihe von geschriebenen und ungeschriebenen Regeln zu beachten, sondern auch kritische Situationen zu meistern, Nerven zu behalten und Pannen auszubügeln.“ Ich fand den Beruf ungeheuer abwechslungsreich und spannend“, sagt Reischauer im Rückblick. „Immer konnte irgendetwas schiefgehen, für das man dann die Verantwortung übernehmen musste, wenn man das Problem nicht rechtzeitig erkannte und den Fehler korrigierte“.

Das Buch: „Wer bringt den Bürgermeister ins Bett? Ein Bremer Protokollchef erinnert sich“ ist in der Edition Temmen erschienen und kostet 14,90 Euro.