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Die Senatorin für Wirtschaft, Häfen und Transformation

Bremen ist Motor für deutsch-chinesische Raumfahrtkooperation

18.11.2011

Die chinesische Weltraumkapsel Shenzhou ist nach einer äußerst erfolgreichen Mission am Donnerstag (17.11.2011) sicher zur Erde zurückgekehrt. An Bord der Kapsel waren auch deutsche Experimente. Zudem handelt sich dabei um die erste Kooperation in der bemannten chinesischen Raumfahrt mit einer anderen Nation überhaupt: beides Erfolge, die auf Bremer Initiative zurückzuführen sind.

Im Rahmen der Städtepartnerschaft zwischen Bremen und der chinesischen Metropole Dalian wurde im Sommer 2006 der Anstoß für dieses deutsch-chinesische Raumfahrtprojekt gegeben.
Bürgermeister Jens Böhrnsen und sein chinesischer Kollege Prof. Xia Deren unterzeichneten am 17. Juli 2006 eine Absichtserklärung zur Zusammenarbeit von Astrium mit chinesischen Forschern aus Dalian. Hintergrund waren die chinesischen Pläne, in der bemannten Raumfahrt Fuß zu fassen und die Forschung unter Schwerelosigkeit zu starten sowie auf Bremer Seite die weltweit anerkannte industrielle Kompetenz vom Bremer Astrium-Werk in der bemannten Raumfahrt. So wurde das europäische Weltraumlabor Columbus an der Internationalen Raumstation ISS in Bremen gebaut, die Raum-Versorgungstransporter ATV kommen aus der Hansestadt, wo ebenfalls der Betrieb und die Nutzung des europäischen Teils der ISS organisiert durchgeführt werden. Die umfasst auch die Entwicklung der umfangreichen Anlagen und Experimente auf der ISS.

In bester hanseatischer Tradition und als "Stadt der Luft- und Raumfahrt" erkannte der Bremer Senat das große Potential der deutsch-chinesischen Zusammenarbeit in der Raumfahrt. China betreibt sein bemanntes Raumfahrtprogramm mit höchster Priorität und so ergeben sich gute Möglichkeiten und Perspektiven für Astrium Bremen. Im Anschluss an eine vom Bremer Senat initiierte Machbarkeitsstudie wurde im Mai 2008 die Projektvereinbarung zwischen dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt DLR und den chinesischen Partnern geschlossen. Mit starker Einbindung der Bremer Astrium-Ingenieure wurde so eine Forschungsanlage für die Shenzhou-Mission angepasst und getestet. Am 31. Oktober 2011 ist dann das chinesische Raumschiff Shenzhou-8 mit einer Rakete vom Typ "Langer Marsch" vom Weltraumbahnhof Jiuquan in der Inneren Mongolei in den Weltraum gestartet. An Bord ist die in Deutschland entwickelte und von Astrium gebaute SIMBOX Experimentapparatur. Diese enthält 17 Experimente aus den Bereichen Biologie und Medizin, die deutsche Wissenschaftler zusammen mit ihren chinesischen Kollegen durchgeführt haben.

Nachdem die Shenzou-Kapsel mit ihrer wertvollen Fracht an Bord sicher gelandet ist, werden nun Wissenschaftler die Experimente auswerten und so die Früchte ernten, die der Bremer Senat im Jahr 2006 ausgesät hat. Für Bremen und Astrium in Bremen ergeben sich damit sehr gute Perspektiven die deutsch-chinesische Kooperation in der bemannten Raumfahrt nach vorne zu treiben und Bremens Top Position in der Raumfahrt zu stärken.