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Sonstige

Der Haken der Bildhauerei

Skulpturen von Alfred Haberpointner - 20.11.2011 bis 26.02.2012

14.11.2011
Alfred Haberpointner, Herkules friends, 2003, Holz, Eisen, VG Bild-Kunst, Bonn 2011
Alfred Haberpointner, Herkules friends, 2003, Holz, Eisen, VG Bild-Kunst, Bonn 2011

Das Gerhard-Marcks-Haus zeigt die erste umfassende Einzelausstellung des österreichischen Künstlers Alfred Haberpointner in Norddeutschland. Der 1966 in Salzburg geborene Bildhauer fertigt Holzskulpturen, die zwischen einer abstrakten geometrischen Form und einem konkreten figürlichen Bild oszillieren. Mit sechs Werkgruppen aus den letzten zwei Jahrzehnten beweist Haberpointner wie innovativ er sich mit dem Werkstoff Holz auseinandergesetzt hat und sich von den Wurzeln der handwerklich geprägten naturalistischen Holzbildhauerei befreite.

Ihm geht es um Form, vor allem um die Behandlung von Holz in allen seinen möglichen Nuancen und Schattierungen. Haberpointner unterzieht seine Skulpturen einer kraftvollen mechanischen Bearbeitung, die Spuren auf den Werken hinterlässt. Durch Schlagen, Hacken, Brennen entstehen Texturen, die sich zu einer grafischen Oberfläche auf den Kunstwerken verdichten, jegliche mathematische Strenge entbehren und eine besondere Aura entfalten.

Jedem seiner Kunstwerke sieht man die Spuren des Arbeitsprozesses an. Seine überlebensgroßen Köpfe, die er aus dem Holz herausgehauen hat, verschieben sich von der abstrakten hin zur bedeutungsgeladenen Form. Wieder andere, runde Objekte sind mit Nägeln übersät und wirken wie Metalligel. In andere Holzobjekte hat Haberpointner wiederum die Metallnägel bis zum Anschlag hineingetrieben, sodass die glatte Oberfläche wie mit einem silberschimmernden Nagelpanzer überzogen wirkt. Gezeigt werden auch seine neuesten „gehackte Bilder“. Großformatige oft monochrom gefärbte Wandobjekte, deren Oberflächen durch gezielte Axtschläge strukturiert werden. Durch systematische, den Rhythmus mittelalterlicher Triptychon aufnehmende Unterteilungen, verleiht er dem schlichten Material Holz eine intensive Ausstrahlung.

Die Ausstellung ist eine Kooperation des Gerhard-Marcks-Hauses mit der Landesgalerie Linz. Es erscheint ein zweisprachiger Katalog mit vier Aufsätzen zum Preis von 27,- Euro.

Für die großzügige Unterstützung von Ausstellung und Katalog danken wir dem österreichischen Bundesministerium für Unterricht. Kunst, Kultur, dem Österreichischem Kulturforum Berlin und dem Freundeskreises des Gerhard-Marcks-Hauses e. V.

Presse-Kontakt:
Bettina Berg, Presse und Kommunikation, Telefon: 0421/ 32 72 00 oder E-Mail: berg@marcks.de