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Die Senatorin für Kinder und Bildung

„Starke Schulen“ in Bremen: Schulen aus Bremen und Bremerhaven werden für herausragende Berufsqualifizierung ihrer Schüler ausgezeichnet

04.04.2011

Die Wilhelm-Olbers-Schule in Bremen und die Werkstattschule in Bremerhaven wurden heute (Mo. 04.04.2011) in Bremen mit dem Bremer Landespreis des bundesweiten Schulwettbewerbs „Starke Schule. Deutschlands beste Schulen, die zur Ausbildungsreife führen“ ausgezeichnet. Prämiert wurde die herausragende Arbeit, die diese Schulen bei der Vorbereitung ihrer Schülerinnen und Schüler auf die Berufswelt leisten. In Bremen konnten sich alle allgemeinbildenden Schulen bewerben, die zur Berufsbildungsreife führen. Der Wettbewerb wird alle zwei Jahre von der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung, der Bundesagentur für Arbeit, der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände und der Deutsche Bank Stiftung durchgeführt und ist mit insgesamt 220.000 Euro dotiert.

Bundesweit beteiligten sich über 600 Schulen am aktuellen Wettbewerb, darunter sieben Schulen aus Bremen. Aus den Einsendungen ermittelte eine Jury aus Bildung, Wirtschaft und Wissenschaft die Landessieger. Gemeinsam mit den Gewinnern der anderen Bundesländer hat die in Bremen erstplatzierte Wilhelm-Olbers-Schule nun die Chance auf den Bundessieg. Die bundesweiten Sieger werden im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung am 11. Mai 2011 in Berlin durch Bundespräsident Christian Wulff geehrt.

Die Leiterin der Abteilung Bildung der Senatorin für Bildung und Wissenschaft, Cornelia von Ilsemann, die heute in Bremen die Landespreise überreichte, würdigte das Engagement der Schulen: „Im Zuge der Bremer Vereinbarungen 2011-2013 misst die Senatorin für Bildung und Wissenschaft der Berufsorientierung in den allgemeinbildenden Schulen eine gestiegene Bedeutung zu. Schülerinnen und Schüler sollen sich intensiv mit ihren individuellen Möglichkeiten und mit ihren Berufs- und Lebensentwürfen auseinandersetzen und sich möglichst treffsicher für einen Ausbildungsberuf oder für ein Studium entscheiden. Die Aufgabe der Schulen, die Berufsorientierung konzeptionell und inhaltlich gemeinsam mit ihren Bildungspartnern zu gestalten, wird anspruchsvoller. Der Wilhelm-Olbers-Schule gelingt dies schon jetzt in hervorragender Weise. Die Werkstattschule stellt ein vielseitiges Angebot für benachteiligte Schülerinnen und Schüler bereit.“

„Die prämierten Schulen haben hervorragende Konzepte entwickelt und umgesetzt, mit denen sie ihre Schülerinnen und Schüler fit für ihren beruflichen und persönlichen Lebensweg machen“, so Dr. Antje Becker, Geschäftsführerin der Hertie-Stiftung, stellvertretend für die Wettbewerbspartner. „Durch den Preis möchten wir auf das Engagement der Schulen aufmerksam machen und einen Austausch der besten Ideen anregen.“

Mit dem ersten Preis und 5.000 Euro wurde die Wilhelm-Olbers-Schule, ab dem Sommer Oberschule, in Bremen ausgezeichnet. Die Schule überzeugte die Jury mit ihrem umfangreichen berufsvorbereitenden und sozialpädagogischen Angebot. Dabei profitieren die Schülerinnen und Schüler von einem großen Netzwerk aus Betrieben, Berufsschulen und außerschulischen Beratungsstellen. Schülerinnen und Schüler, die die Berufsbildungsreife anstreben, absolvieren über ein Jahr je zwei Praxistage pro Woche und machen insgesamt drei Praktika. Außerdem bietet die Schule in Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern ein Bewerbungscamp an. Auch Ehemalige werden im Rahmen eines „Tags der Berufe“ in die berufsorientierenden Maßnahmen eingebunden. Die Schule bietet darüber hinaus ein gutes sozialpädagogisches Angebot: „Soziales Lernen“ wird ab der 5. Klasse im Regelunterricht angeboten, Sozialpädagogen betreuen in einem Trainingsraum verhaltensauffällige Schüler. Zahlreiche Arbeitsgemeinschaften wie Kochen, Hip-Hop-Tanz, Schach, Karate, Segeln oder Textiles Werken sowie die vier Schülerfirmen runden das schulische Angebot ab.

Den zweiten Preis und 3.500 Euro erhielt die Werkstattschule, berufsbildende Schule in Bremerhaven. Die Schule nimmt besonders Förderschüler, verhaltensauffällige Schüler und Schulschwänzer auf mit dem Ziel, sie wieder in Regelschulen zu integrieren. Dies gelingt dank des großen Engagements der Lehrer und einer individuellen Betreuung. Hierzu werden individuelle Förderpläne erstellt und quartalsweise fortgeschrieben, wobei eine gemeinsame Zieldefinition als erster Schritt dient. Der Unterricht ist praxisbezogen, um den Schülern Erfolgserlebnisse zu verschaffen und sie zu motivieren. So entwirft und baut z. B. die Holzbauklasse Spielplatzgeräte für ein Waisenhaus in der Ukraine. Besondere Angebote gibt es u. a. für Schülerinnen mit Kind, oder auch für Schüler, die nach dem Abschluss keinen Ausbildungsplatz gefunden haben. Letztere können im Rahmen von Langzeitpraktika in gecoachten Partnerbetrieben Berufserfahrung sammeln und erhalten zusätzlich einen Tag Stützunterricht pro Woche.

Beide platzierten Schulen werden in das „Starke Schule“-Netzwerk aufgenommen, das ihnen weitere Leistungen bietet. Neben Fortbildungen gehört hierzu auch die Möglichkeit, eine finanzielle Unterstützung für innovative Schulprojekte zu erhalten.

Bei der Bewertung berücksichtigte die Jury die jeweiligen regionalen Rahmenbedingungen wie z.B. das wirtschaftliche und soziale Umfeld. Ausgezeichnet wurden vor allem Schulen, die nachhaltige Schul- und Unterrichtsentwicklung betreiben, die sich in Netzwerke – auch mit außerschulischen Partnern – einbinden und denen es gelingt, auch unterschiedliche Schülergruppen gezielt zu fördern. Ein besonderer Schwerpunkt der Juryentscheidung lag auf der Förderung der Berufsorientierung und der Ausbildungsfähigkeit der Schülerinnen und Schüler.

www.StarkeSchule.ghst.de

Kontakt:

Carmen Jacobi, Information / Kommunikation, Gemeinnützige Hertie-Stiftung, Tel.: 069/66 07 56 155, JacobiC@ghst.de

Karla Götz, Pressesprecherin der Senatorin für Bildung und Wissenschaft, Tel. 0421 361 2853, karla.goetz@bildung.bremen.de