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Sonstige

"Höhenrausch. Das kurze Leben zwischen den Kriegen"

Harald Jähner liest aus seinem neuen Buch

28.10.2022

Pressemitteilung der Landeszentrale für politische Bildung:

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In "Höhenrausch. Das kurze Leben zwischen den Kriegen" liefert Harald Jähner eine Gesamtschau der so pulsierenden, reichen Zeit der Weimarer Republik – und zeichnet das Bild eines zerrissenen Landes voll gewaltiger und erschreckender Energien. Am Sonntag, den 6. November 2022 um 12 Uhr stellt der Bestsellerautor sein Buch in der Bremischen Bürgerschaft vor. Die Veranstaltung wird organisiert von der Landeszentrale für politische Bildung Bremen und der Bremischen Bürgerschaft. Die Moderation übernimmt Dr. Thomas Köcher (Leiter der Landeszentrale für politische Bildung Bremen).

Höhenrausch von Harald Jähner
"Höhenrausch" von Harald Jähner

Deutschland 1918. Ende des Ersten Weltkriegs, Revolution, Sieg der Demokratie. Zugleich beginnt ein Siegeszug befreiter Lebensweisen. Die Inflation bringt die überlieferten Werte ins Wanken. Alles soll von Grund auf anders werden: die "Neue Frau", der "Neue Mann", "Neues Wohnen", "Neues Denken". Als es Mitte der Zwanziger auch wirtschaftlich aufwärtsgeht, wird Deutschland ein anderes Land. Frauen erobern die Rennpisten und Tennisplätze, gehen abends alleine aus, schneiden sich die Haare kurz und denken nicht ans Heiraten. Unisex kommt in Mode, Androgynes und Experimentelles. Jähner erzählt von der Erfindung der Freizeit, von Boxhallen und Tanzpalästen, und von den Hotspots der Neuen Zeit, vom Büro und Großstadtverkehr, vom Warenhaus als Glücksversprechen oder der Straße als Ort erbitterter Kämpfe. So vieles wirkt heute verblüffend modern. Die Vorliebe für Ironie, das Gradlinige und Direkte. Aber auch die Angst vor der "Entwertung aller Werte", der Herrschaft des Billigen. Ein großer Teil der Deutschen fand sich im Aufbruch nicht wieder. Als das Geld knapper wurde und die Zukunft düsterer, offenbarte sich die tiefe Spaltung der Gesellschaft und die Unfähigkeit, sie auszuhalten.

Harald Jähner, Jahrgang 1953, war bis 2015 Feuilletonchef der "Berliner Zeitung", zugleich Honorarprofessor für Kulturjournalismus an der Universität der Künste Berlin. 2019 erschien das Buch "Wolfszeit. Deutschland und die Deutschen 1945–1955", das mit dem Preis der Leipziger Buchmesse ausgezeichnet wurde und monatelang auf der "Spiegel"-Bestsellerliste stand; es wurde in zahlreichen Ländern veröffentlicht, darunter USA und England, wo es für den renommierten Baillie-Gifford-Preis nominiert wurde.

Mit der Lesung von Harald Jähner wird in diesem Jahr an die Novemberrevolution in Bremen gedacht. Eine Veranstaltung der Landeszentrale für politische Bildung Bremen und der Bremischen Bürgerschaft im Rahmen der globale – Festival für grenzüberschreitende Literatur. Beginn ist um 12 Uhr in der Bremische Bürgerschaft, Am Markt 20. Der Eintritt ist frei.

Weitere Informationen:
Tobias Peters, Landeszentrale für politische Bildung Bremen, Tel. 0421-361 2098, E-Mail: tobias.peters@lzpb.bremen.de