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Landesfrauenbeauftragte Ulrike Hauffe stellt Frauenpolitische Forderungen zur Bürgerschaftswahl vor und ruft Frauen zur Wahl auf

21.02.2011

„Wir alle wissen, dass die Einhaltung der Schuldenbremse, die die Länder vereinbart haben, dem künftigen Senat wenige Spielräume lässt. Umso wichtiger ist es, die verbleibenden Mittel fachpolitisch so einzusetzen, dass sie die Gleichberechtigung von Frauen nicht bremsen, sondern weiter voranbringen. Gerade angesichts schmaler Kassen ist Frauenpolitik keine Verhandlungsmasse“, so Landesfrauenbeauftragte Ulrike Hauffe bei der heutigen Vorstellung der Frauenpolitische Forderungen zur Bürgerschaftswahl.

Am 22. Mai wird gewählt – die Gleichstellungsstelle zeigt in ihrem Heft Handlungsansätze für den zukünftigen Senat in den Politikfeldern Wirtschaft und Arbeit, Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Jugend, Bildung und Wissenschaft, Gewalt und Gesundheit für das Land Bremen auf. „Die zukünftige Landespolitik muss nach wie vor Impulse setzen, um Armut und insbesondere Frauenarmut zu bekämpfen. Denn Frauen sind besonderen Armutsrisiken ausgesetzt – das zeigt der Armuts- und Reichtumsbericht über die Lebenslagen im Land Bremen. Und wie wir auch wissen, ist die viel zitierte Kinderarmut die unmittelbare Folge von Frauenarmut. Hier wird die künftige Regierung Schwerpunkte setzen müssen“, fordert Ulrike Hauffe.

Dazu gehöre es auch, Frauen gezielt Zugänge zu sozialversicherungspflichtiger, existenzsichernder und auch hochwertiger Beschäftigung zu ermöglichen, aber auch die Rahmenbedingungen weiter zu verbessern, um Beruf und Familie zu vereinbaren. Ebenso sollten Mittel der Wirtschaftsförderung gezielt eingesetzt werden, um Frauen bei der Existenzgründung und Unternehmensnachfolge zu unterstützen.
„In der öffentlichen Debatte ist zunehmend die Rede vom mangelnden Augenmerk der Politik auf die spezifischen Bedürfnisse von Jungen und Männern. Diese zu berücksichtigen darf jedoch kein Ersatz dafür sein, die bestehende Diskriminierung von Frauen und Mädchen zu erkennen und zu verhindern“, betont die Landesbeauftragte für Frauen. Die Entwicklung von Ganztagsangeboten an den Schulen biete beispielsweise eine große Chance für eine geschlechtersensible Pädagogik durch die Verzahnung von Mädchenarbeit mit dem schulpädagogischen Angebot.

Ein wichtiges Anliegen sei es auch, die Versorgung von gewaltbetroffenen Mädchen und Frauen zu verbessern. Ulrike Hauffe: „Die Lücke zwischen Akutversorgung und therapeutischen Angeboten muss dringend durch einen Ausbau der Beratungsangebote geschlossen werden, damit die Betroffenen die notwendige Unterstützung erhalten können.“

Bei der Frauengesundheit stellt die Landesfrauenbeauftragte die Frauengesundheitseinrichtungen in den Mittelpunkt ihrer Betrachtung. „In Bremen gibt es gute Angebote für jene Frauen, die den geringsten Zugang zu Ressourcen haben. Die Angebote vor Ort tragen dazu bei, das Selbsthilfepotenzial der Frauen zu stärken“, erklärt Ulrike Hauffe. „Die Landesregierung sollte diese niedrigschwelligen Beratungsstellen und Treffpunkte ausbauen und absichern.“

Bei der letzten Bürgerschaftswahl gingen 55,4 Prozent der wahlberechtigten Frauen zur Wahl (bei den Männern waren es 57,3 Prozent). „Frauen haben vor fast 100 Jahren hart um ihr Wahlrecht gekämpft. Ich wünsche mir, dass die Bremerinnen im Mai zahlreich zur Wahlurne gehen. Es besteht zum ersten Mal die Möglichkeit, die fünf Stimmen gezielt Frauen zu geben, unabhängig vom Listenplatz.“

Hinweis:
Das Heft „Frauenpolitische Forderungen zur Bürgerschaftswahl 2011“ liegt in der Bremischen Zentralstelle für die Verwirklichung der Gleichberechtigung der Frau, Knochenhauerstraße 20-25 in Bremen und Schifferstraße 48 in Bremerhaven, aus und kann Montag bis Freitag zwischen 9 und 16 Uhr abgeholt werden.
www.frauen.bremen.de

Die Frauenpolitischen Forderungen als PDF (pdf, 187.1 KB)