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Die Senatorin für Kinder und Bildung

Bildungsbehörde und Karg-Stiftung arbeiten für mehr Bildungsgerechtigkeit zusammen

13.01.2011

In Kooperation mit der Karg-Stiftung startet die Stadtgemeinde Bremen an zwei Schulen im Frühjahr 2011 ein Schulentwicklungsprojekt zur inklusiven Förderung hochbegabter Kinder.
Inklusion zielt auf die gemeinsame Beschulung aller Schülerinnen und Schüler mit einem Höchstmaß an individueller Förderung – und das schließt die besonderen Lern- und Leistungsbedürfnisse besonders und hochbegabter Schülerinnen und Schüler selbstverständlich ein. Um alle Kinder optimal zu fördern, werden bereits seit Beginn des Schuljahres 2010/2011 an insgesamt 16 Schulen mit unterschiedlichen Entwicklungsaufgaben in der individuellen Förderung Zentren für unterstützende Pädagogik aufgebaut. Weitere werden Schritt für Schritt folgen. Um das Konzept für unterstützende Pädagogik auf dem Gebiet der Begabtenförderung zu entwickeln, beginnt die Stadtgemeinde Bremen jetzt ein Projekt mit der Karg-Stiftung.

Die Grundschule Pfälzer Weg und die benachbarte Oberschule Koblenzer Straße im Ortsteil Tenever schließen sich zu einem Tandem zusammen und erarbeiten mit der senatorischen Behörde für Bildung und Wissenschaft und der Karg-Stiftung ein Konzept, das das frühzeitige Erkennen und zielgerichtete Fördern von besonders begabten Kindern sicherstellen soll. Auch nehmen sie sich besonders dem Gelingen des Übergangs in die weiterführende Schule an. Beide Schulen sind seit vielen Jahren reformpädagogisch orientiert und kooperieren schon lange miteinander. Die Modellschulen wurden dabei mit Bedacht ausgewählt. 90 Prozent der Kinder an der Grundschule haben einen Migrationshintergrund, an der Oberschule sind es 80 Prozent. Nicht selten ist die Herkunft der Kinder mit Arbeitslosigkeit, Hartz IV und Armut der Elternhäuser gekoppelt. Lehrerinnen und Lehrer an beiden Schulen stehen vor der Aufgabe, besondere Begabungen unter den Bedingungen der Zweisprachigkeit und der familiären Bildungsarmut zu entdecken und zu fördern.

Bremens Bildungssenatorin Renate Jürgens-Pieper begrüßt das Modellprojekt: „Ich freue mich, dass gerade diese beiden Schulen in Tenever ein Konzept erarbeiten und sich zu einem Zentrum für unterstützende Pädagogik in der Hochbegabtenförderung entwickeln wollen. Nicht nur ihre Schulentwicklung wird hiervon profitieren, sondern die gesamte Schullandschaft Bremens hat etwas davon. Bremen steht schon jetzt an der Spitze aller Bundesländer in der Durchführung der Inklusion, aber in Bezug auf Hochbegabtenförderung haben wir Nachholbedarf. Es ist deshalb ein Glücksfall, dass die renommierte Karg-Stiftung, die seit mehr als 20 Jahren Erfahrung auf diesem Gebiet hat, uns hierbei begleitet und unterstützt.“

Innerhalb eines mehrjährigen Qualifizierungsprozesses werden die Kollegien der Schulen durch gezielte Fortbildungen, Hospitationen sowie eine eingebettete Fachbegleitung weitergebildet. Das Curriculum wird dabei für beide Schulen und ihren Auftrag der Hochbegabtenförderung unter besonderen Bedingungen maßgeschneidert. Die Karg-Stiftung übernimmt mit rund 47.500 Euro einen Großteil der diesbezüglichen Kosten und stellt ihre Erfahrung und Netzwerke bereit. Hinzu kommt eine wissenschaftliche Begleitung des Projekts durch die Universität Bremen unter der Leitung von Prof. Dr. Simone Seitz. Das Schulentwicklungsprojekt beginnt im Januar 2011 und ist zunächst auf drei, maximal fünf Jahre ausgelegt.

„Eine inklusive Schule sorgt sich selbstverständlich auch um hochbegabte Kinder und Jugendliche. Das Bremer Projekt hat dabei echten Modellcharakter, denn es sucht und fördert besonders Begabte an Orten, an denen sie sonst keiner sucht und fördert. Für die Zukunft des Bildungssystems sind das jedoch entscheidende Herausforderungen – weit über Bremen hinaus. Viele werden von diesen Erfahrungen in der Schulentwicklung profitieren können“, so Ingmar Ahl, Vorstand der Karg-Stiftung.

Karg-Stiftung
Sie engagiert sich für hochbegabte Kinder und Jugendliche seit 1989. Ihr Ziel ist die Sensibilisierung und Qualifizierung des Bildungssystems in der Förderung Hochbegabter. Die Schwerpunkte liegen dabei in der Entwicklung von Förder- und Beratungseinrichtungen und der Aus- und Weiterbildung von Pädagogen und Beratern. Darüber hinaus engagiert sich die Stiftung in der Begabungsforschung. Die Karg-Stiftung wurde von dem Unternehmer Hans-Georg Karg und seiner Frau Adelheid errichtet und ist die bundesweit größte in der Hochbegabtenförderung tätige Stiftung.

Kontakt Karg-Stiftung
Sabine Wedemeyer
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Lyoner Straße 15
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Telefon: +49-(0)69-665 62-113
Fax: +49-(0)69-665 62-119
sabine.wedemeyer@karg-stiftung.de
www.karg-stiftung.de