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Die Senatorin für Arbeit, Soziales, Jugend und Integration

Vielfalt tut gut - Sozialsenatorin Rosenkötter zeichnet drei Bremer „Orte der Vielfalt“ aus

23.11.2010

„Bremen ist Vielfalt und Bremen braucht Vielfalt“, mit diesen Worten würdigte Sozialsenatorin Ingelore Rosenkötter das Engagement von drei Bremer Einrichtungen, die heute (23. November 2010) als „Orte der Vielfalt“ ausgezeichnet wurden. Die Stadt Bremen hat diese Auszeichnung selbst vom Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend bekommen, und die Sozialsenatorin gibt diese nun zum zweiten Mal an Bremer Projekte weiter. Diese werden dafür ausgezeichnet, dass sie mit ihrem Ideenreichtum und ihrem Engagement die Vielfalt in Bremen erlebbar machen.

Rosenkötter hob dabei hervor, dass diese Bremer Vielfalt auch durch den „Lokalen Aktionsplan“ unterstützt werde. Dieser Aktionsplan wurde 2007 gestartet und seitdem haben über 40 Vereine, Einrichtungen und Initiativen mehr als 450.000 Euro für ihre Projekte erhalten. Bei allen geförderten Projekten stehen Vielfalt, Toleranz und Demokratie im Mittelpunkt. Sie leisten damit außerdem auch einen wichtigen Beitrag gegen Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus.

Als Bremer Orte der Vielfalt wurden ausgezeichnet:

Jugendtreff Blockdiek

Der Jugendtreff Blockdiek ist eine Jugendfreizeiteinrichtung der Bremer Sportjugend/Landessportbund Bremen. Den jungen Besucherinnen und Besuchern wird ein vielfältiges Programm im Bereich Sport, Freizeit und Bildung geboten. Ergänzt wird dies durch kulturelle Angebote, wie ein Tonstudio, in dem Jugendliche unter Anleitung professioneller Produzenten eigene Aufnahmen erarbeiten können. Die Jugendlichen werden bei persönlichen und schulischen oder beruflichen Problemen begleitet und unterstützt. Sie sind in die täglichen Abläufe, die Planung und Durchführung von Veranstaltungen im Treff eingebunden und lernen so, Termine verlässlich wahrzunehmen und sich für gemeinsame Belange einzusetzen. Von Beginn an wird im Jugendtreff Blockdiek die Jugendarbeit in einem multi-ethnisch zusammengesetzten Team von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern durchgeführt.

Schulzentrum Neustadt

Im Schulzentrum Bremen-Neustadt werden gegenwärtig ca. 1.000 Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe II unterrichtet. Das SZ Neustadt hat sich in den letzten Jahren besonders mit dem Thema Rassismus auseinander gesetzt. In Kooperation mit dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge wurde das Projekt „Frieder geht in die KiTa“ initiiert, das im Rahmen des Lokalen Aktionsplans „Vielfalt Bremen“ finanziell gefördert wurde. „Frieder“ steht dabei für „Friedens Erziehung“. Im Projekt reflektierten die Schülerinnen und Schüler anhand praktischer Übungen und Methoden wie Rassismus und Diskriminierung entstehen und wie man das als Erzieherin bzw. Erzieher verhindern kann. Andere Schüler wiederum machten gemeinsam mit Jugendlichen, die eine geistige Behinderung haben, Musik und traten mit ihnen bei den „Special Olympics“ auf.
Schüler und Schülerinnen der Hauswirtschaftsschule am Schulzentrum Neustadt beteiligen sich aktiv an der Integrationsarbeit im Stadtteil Osterholz, in dem sie im Stiftungsdorf für die Bewohner/innen dieses Seniorenheims, aber auch für Bürgerinnen und Bürger des benachbarten Viertels ein gastronomisches Angebot bereithalten.

Dokumentations- und Begegnungsstätte Rosenak Haus

Die Dokumentations- und Begegnungsstätte Rosenak Haus befindet sich an historischer Stelle im Schnoor. Hier stand früher die jüdische Synagoge, die in der Reichspogromnacht von den Nazis angezündet und zerstört wurde. Im Keller des Gebäudes befand sich das Gemeindebüro, das man nach einem ehemaligen Rabbiner der Gemeinde als Rosenak Haus bezeichnete. Nur der Keller blieb nach der Zerstörung des Gebäudes erhalten. 2010 wurde es vollkommen neu renoviert und der Öffentlichkeit präsentiert. Im Rosenak Haus, in dem die historischen Kellerräume erhalten worden sind, ist neben einer Dauerausstellung zu bremisch-jüdischer Geschichte mit einem breiten Angebot von Veranstaltungen, Seminaren und Kursen ein Ort der Begegnung und der interkulturellen Kommunikation geschaffen worden. Es bietet ein Forum für alle Generationen, in dem eine lebendige Auseinandersetzung mit diesem Teil der Geschichte unserer Stadt und ihren Wirkungen bis auf den heutigen Tag stattfindet. Seit vier Jahren fördert der Lokale Aktionsplan „Vielfalt Bremen“ die Aktivitäten des Vereins Rosenak Haus e. V., der im neu renovierten Gebäude seinen Sitz hat. Im Rahmen dieses Projekts sind Bremer Schülerinnen und Schüler Spuren jüdischen Lebens nachgegangen und haben die Ergebnisse ihrer Recherchen in beispielhafter Weise als Ausstellung oder Broschüre dokumentiert. Es ist dem Rosenak Haus gelungen, gerade für junge Leute das Thema jüdisches Leben zeitgemäß nahe zu bringen.