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Die Senatorin für Wirtschaft, Häfen und Transformation

Senator Günthner: Neuer Umweltindex ESI leistet wichtigen Beitrag für einen geringeren Ausstoß von Stick- und Schwefeloxiden in der Seeschifffahrt

04.11.2010

Neuer Umweltindex für Seeschiffe: Am 2. November 2010 haben die „World Ports Climate Initiative“ (WPCI) und der Hafenverband „International Association of Ports and Harbours“ (IAPH) den „Environmental Ship Index“ (ESI) vorgestellt, einen internationalen Standard zur Berechnung und Bewertung von Schiffsemissionen. Bremens Wirtschafts- und Häfensenator Martin Günthner begrüßt das ESI-Konzept, das mit mehreren führenden Hafenstandorten in Europa entwickelt wurde: „Die Seeschifffahrt unternimmt schon jetzt erhebliche Anstrengungen, um den Ausstoß von Stick- und Schwefeloxiden zu verringern. Der neue Umweltindex soll zu einem Instrument werden, das uns in die Lage versetzt, jene Reeder zu belohnen, die in diesem Bereich mehr tun als gesetzlich vorgeschrieben ist. Denn sie leisten einen besonders wichtigen Beitrag für den maritimen Umweltschutz.“

55 Hafenstandorte aus aller Welt – darunter die Hafengruppe Bremen/Bremerhaven – hatten sich im Jahre 2008 in Rotterdam dazu verpflichtet, den Ausstoß der klimaverändernden Treibhausgase zu verringern. Diese Häfen kooperieren in der „World Ports Climate Initiative“ miteinander (www.wpci.nl).

Nachdem sich die 55 Standorte auf eine gemeinsame Erklärung geeinigt hatten, starteten Umwelt-Experten aus den Häfen Le Havre, Bremen/Bremerhaven, Hamburg, Antwerpen, Rotterdam und Amsterdam eine zweijährige Zusammenarbeit. Sie entwickelten die Grundlagen für den maritimen Öko-Index ESI. Fünf der Initiatoren – Bremen/Bremerhaven, Hamburg, Amsterdam, Rotterdam und Antwerpen – haben angekündigt, dass sie den neuen ESI schon bald dazu nutzen werden, besonders „saubere“ Schiffe zu belohnen und damit einen Beitrag zu größerer Nachhaltigkeit in der maritimen Logistik zu leisten. Günthner: „Ich hoffe, dass der ESI später von möglichst vielen Häfen in aller Welt übernommen und genutzt werden wird.“

Auf der neuen Website www.environmentalshipindex.org können Reeder die Emissionen ihrer Seeschiffe berechnen und beurteilen lassen. Für ihre Schiffe können sie dann ein Zertifikat ausstellen lassen, das die Grundlage für ein Belohnungssystem (zum Beispiel verringerte Hafengebühren für besonders umweltfreundliche Schiffe) bieten kann.

Der ESI identifiziert die Seeschiffe, die ihre Emissionen stärker senken, als es die von der Weltschifffahrtsorganisation International Maritime Organisation (IMO) gesetzten Standards schon heute vorschreiben. Diese Standards basieren auf dem Ausstoß von Stick- und Schwefeloxiden. Moderne Seeschiffe, die Treibstoff mit besonders geringem Schwefelanteil nutzen, schneiden beim ESI besonders gut ab.

Günthner`s Fazit: „Mit dem neuen Index ESI bekommen die beteiligten Häfen eine plausible Bemessungsgrundlage für die geplanten Anreizsysteme.“ Der ESI soll ab 2011 zunächst in den fünf genannten Häfen umgesetzt werden. Wie das Anreizsystem ausgestaltet wird, kann jeder Hafen eigenständig entscheiden.

Welche Vorteile den Reedern von besonders umweltfreundlichen Schiffen in Bremen und Bremerhaven geboten werden sollen, wird der zuständige Senator für Wirtschaft und Häfen noch klären. In den Zwillingshäfen an der Weser soll das Jahr 2011 dazu genutzt werden, das Verfahren auf Hafenbetreiberseite gründlich zu erproben. Danach wird das Anreizsystem voraussichtlich zum 01.01.2012 in der bremischen Hafengebührenordnung umgesetzt.