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Der Senator für Kultur

Denkmal für Heinrich Heine in den Wallanlagen aufgestellt

01.10.2010

Zwei bedeutende deutsche Künstler haben am heutigen Freitag, 1. Oktober, ihren Platz in der Mitte Bremens gefunden. In den Wallanlagen am Altenwall ist heute eine Bronzeplastik des Bildhauers Waldemar Grzimek aufgestellt worden, die den Dichter Heinrich Heine zeigt. Das sitzende Abbild Heines steht auf einem Sockel und ist insgesamt 3,22 Meter hoch. Um den Sockel läuft ein Reliefband mit Szenen aus Krieg und Frieden. Möglich wurden der Guss und die Aufstellung des Kunstwerks nur dank des Engagements der Mäzene Prof. Klaus Hübotter und Uwe Hollweg, Ehrenbürger der Freien Hansestadt Bremen. In seiner doppelten Funktion als Plastik des Bildhauers Waldemar Grzimek und Bildnis des Dichters Heinrich Heine befindet sich das Denkmal dort in symbiotischer Nachbarschaft zu wichtigen literarisch und kunsthistorisch ausgerichteten Institutionen auf der „Kulturmeile“: Stadtbibliothek, Theater am Goetheplatz und Villa Ichon sowie Kunsthalle und Gerhard-Marcks-Haus.

„Wir schließen mit dem heutigen Tag ein Lücke“, so der Senator für Kultur, Bürgermeister Böhrnsen. Waldemar Grzimek habe schließlich 1987 den Bremer Bildhauerpreis erhalten, und bisher gab es kein öffentliches Werk von ihm in Bremen. Ausdrücklich dankte er den beiden Mäzenen für ihr großartiges Engagement. Bürgermeister Böhrnsen betonte kurz vor den Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit in Bremen Grzimeks Rolle als „Grenzgänger zwischen Ost und West. Er verkörpert das Zusammenwachsen, er hat sich nie mit der Teilung abgefunden.“
Bürgerschaftspräsident Christian Weber erinnerte an die Debatte um den Standort und nannte das Denkmal „eine Bereicherung für Bremen.“

Freuten sich über die neue Heine-Skulptur in den Wallanlagen: Bürgermeister Jens Böhrnsen, die Stifter Prof Hübotter und Uwe Hollweg, Arie Hartog, Direktor des Gerhard-Marcks-Hauses und Bürgerschaftspräsident Christian Weber (von links)
Freuten sich über die neue Heine-Skulptur in den Wallanlagen: Bürgermeister Jens Böhrnsen, die Stifter Prof Hübotter und Uwe Hollweg, Arie Hartog, Direktor des Gerhard-Marcks-Hauses und Bürgerschaftspräsident Christian Weber (von links)

Prof. Klaus Hübotter nahm sich dem Wirken Heinrich Heines an, der sich nie habe politisch vereinnahmen lassen. Fürst von Metternich, der als Staatsmann zu Beginn des 19. Jahrhunderts die Restauration und das monarchische Prinzip zu retten versuchte, soll über Heines Texte gesagt: „Vorzüglich! Sofort verbieten!“.

Im Gerhard-Marcks-Haus wird der Nachlass von Waldemar Grzimek bewahrt. Direktor Dr. Arie Hartog sagte, dass die Plastik gerade in den Gesichtszügen sowohl den Lyriker als auch den Kritiker und Revolutionär Heinrich Heine vereine und damit der großen Komplexität des literarischen Schaffens Heines gerecht werde. Gerade in die Feierlichkeiten zum 3. Oktober füge sich das Kunstwerk besonders ein: „Denn die Kultur hat der deutschen Einheit den Boden bereitet.“

Foto: Ingo Wagner für Gerhard-Marcks-Haus