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Senatskanzlei

„Götterspeise und Suppenkasper“ erneut ausgezeichnet

Projekt von Quartier Bremen erhielt Preis für Kulturelle Bildung

03.09.2010

„Das ist eine wunderbare Auszeichnung, zu der ich herzlich gratuliere“. Mit diesen Worten würdigt Bürgermeister Jens Böhrnsen die Arbeit von „Quartier Bremen“, die jetzt für das Projekt „Götterspeise und Suppenkasper“ mit dem Preis für Kulturelle Bildung 2010 des Bundesbeauftragten für Kultur und Medien ausgezeichnet wurde. Bereits im vergangenen Jahr wurde Quartier für das Projekt mit dem Deutschen Kinderpreis in der Kategorie „Kinder bewegen Kultur“ ausgezeichnet. Die Jury des BKM-Preises überzeugte besonders die soziokulturelle Qualität des Projektes. Über einen Zeitraum von zwei Jahren konnten mehr als 1000 Kinder und Jugendliche aus neun Bremer Stadtteilen sich kreativ-künstlerisch und genüsslich dem Thema Essen und Essen in der Kunst nähern.

Die Kinder und Jugendlichen kochten gemeinsam, lernten unbekannte Nahrungsmittel und andere Ess-Kulturen kennen, entwickelten eigene Ess-Kunst-Produktionen und verspeisten in Tafelgesellschaften mit viel Spaß und Musik ihre kreativen Ideen. Zu diesen Tafelgesellschaften luden sich die Kinder gegenseitig von einem Stadtteil zum anderen ein, sodass jede Gruppe sowohl Gast aus auch Gastgeber war. Zudem wurden in Stadtteilen künstlerische Werkstätten eingerichtet. Ergänzend zu den Kochateliers lud „Quartier“ zu einer Fachtagung „Essen in der Kunst“ ein und führte Pädagogen, Projektinteressierte, Künstler und Köche ebenso wie Kunstinteressierte und Nahrungswissenschaftler zusammen.

„Dieses stadtweite Kulturprojekt bot allen Beteiligten eine Bühne für Kreativität und Begegnung. Es lud ein zu ungewöhnlichen Entdeckungsreisen und Arbeitsweisen über Kunst, Kultur und Alltag und die Auseinandersetzung mit Essen als Kulturgut und Ausdruck von Identität“, heißt es in der Laudatio. Das Projekt ermutige, mit Kunst gewohnte Lebensräume und Alltagsthemen neu zu interpretieren. Für die Jury stand fest: „Mit solchen Konzepten lassen sich fürwahr kommunikative, kulinarische und künstlerische Wunderwerke vollbringen, die die Persönlichkeitsbildung fördern, Wertvorstellungen prägen und Toleranz stiften.“

Kulturstaatsminister Bernd Neumann hat den Preis für Kulturelle Bildung in diesem Jahr zum zweiten Mal verliehen. Mit dem Preis werden in der Stiftung Genshagen bundesweit vorbildliche Projekte ausgezeichnet, die nachhaltig wirken, innovativ sind und nach Möglichkeit bislang unterrepräsentierten Zielgruppen einen besonderen Stellenwert einräumen. Der mit insgesamt 60.000 Euro dotierte Preis wird zu gleichen Teilen an drei Preisträger verliehen, deren Projekte bereits erfolgreich realisiert worden sind.