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Die Senatorin für Kinder und Bildung

Gemeinsam für starke Schulen – Oberschulen weiterentwickeln

Schulleitungen und Vertreter der Bildungsbehörde im intensiven Dialog

14.12.2017

In Bremer Oberschulen wird eine enorme Arbeit bewältigt. Über die Kernaufgabe Bildung hinaus leisten die Kollegien angesichts eines enormen gesellschaftlichen Wandels einen unverzichtbaren Beitrag zur sozialen Stabilität in den Stadtteilen. Die bildungspolitischen und sozialintegrativen Aufgaben mit einer vielfältigen und inklusiven Schülerschaft sind enorm. Lehrkräfte müssen täglich Antworten auf die Herausforderungen finden. Dafür ist eine Zielorientierung und Weiterentwicklung von Oberschulen notwendig, die von Schulleitungen und der Behörde getragen wird. Seit die Oberschulen 2009 innerhalb des Zwei-Säulenmodells (zweite Säule Gymnasien) eingeführt worden sind, gibt es viele individuelle Lösungen und selten ein einheitliches Oberschul-Bild. Die Leistungsfähigkeit der Schulen hängt ganz wesentlich von einem guten Zusammenspiel zwischen Behörde (ministerieller Steuerung), Schulaufsicht, Aus- und Fortbildungsinstitutionen sowie Schulleitungen ab. Damit das Bildungssystem wirksam und zielgerichtet verbessert werden kann, sind klare Rollen und Zuständigkeiten, gemeinsame Ziele und Qualitätsstandards sowie kooperative Verfahren zur Steuerung notwendig.

Das LIS-Forum gefüllt mit Oberschulleitern, Vertretern der Bildungsbehörde und der Senatorin
Das LIS-Forum gefüllt mit Oberschulleitern, Vertretern der Bildungsbehörde und der Senatorin

In diesem Sinn wurde das Projekt mit dem etwas sperrigen Namen "Kooperative Steuerung der Oberschulentwicklung" initiiert. Im Rahmen des Programms "Zukunftsorientierte Verwaltung" arbeiteten Schulleiterinnen und Schulleiter aus 26 Oberschulen (von insgesamt 33 in der Stadt Bremen) sowie Vertreterinnen und Vertreter aus der Behörde der Senatorin für Kinder und Bildung ein Jahr lang intensiv in vier Arbeitsgruppen an diesem wegweisenden Vorhaben. Kritisch wurden Aufgaben, Rahmensetzungen und Arbeitsprozesse überprüft, bewertet, Ziele formuliert und verbindliche Verabredungen getroffen.

Mitte Dezember 2017 fand ein Abschlussworkshop statt, in dem die Arbeitsgruppen (Markenkern, Rollen, Personal und Leistung) beispielsweise folgende Ergebnisse und Empfehlungen präsentierten:

• Die kooperative Steuerung (Zusammenarbeit Schulleitungen/ Behörde) verbessern, weiterentwickeln und verstetigen.
• Schulleiterinnen und Schulleiter sollen von ihren schulbetrieblichen und unterrichtsbezogenen Aufgaben entlastet und in ihrer Leitungsrolle zur Wahrnehmung der Schul- und Personalentwicklung gestärkt werden.
• Stärkung der Schulaufsicht als Unterstützungssystem für Schulentwicklung
• Unterstützung von Schulen mit hohem Migrations- und Inklusions-Anteil sowie räumlicher und/ oder sozialer Randlagen bei der Personalgewinnung
• Ausbildung an der Universität wirklichkeitsnäher gestalten
• Lernstandserhebungen an den Schulen vereinheitlichen, um damit sie für die Schul- und Unterrichtsentwicklung genutzt werden und um damit die Leistungsorientierung an den Oberschulen zu stärken

Zudem soll der Markenkern Oberschule besser vermarktet werden. Unter anderem wurden in den Arbeitsgruppen folgende Kern-Merkmale festgehalten, die erreicht worden sind, bzw. werden sollen:

• Oberschulen sind die Schulen für eine Gesellschaft im Wandel: divers, integrativ, solidarisch,
• Oberschule beinhaltet Zeit und Kompetenz für eine ganzheitliche Bildung,
• Oberschule ermöglicht vielfältiges Lernen: leistungsorientiert, fächerverbindend und projektorientiert in einer digitalen Welt.

"Es ist ganz wichtig, dass jeder seine Verantwortlichkeit im System erkennt und wahrnimmt. Jeder muss Spielräume kennen, in denen er sich bewegen soll und kann. Das gilt beispielsweise für Schulleitungen und Schulaufsicht. Es muss klar sein, was die Schule in einer Zielvereinbarung erreichen will und soll. Ebenso muss verbindlich festgeschrieben sein, was die Schulaufsicht unterstützend dazu beitragen kann, die Ziele für die Schule zu erreichen. Das geht nur gemeinsam", betont Bogedan die notwendige Wechselwirkung einer erfolgreichen kooperativen Steuerung. Es solle vor allem konkret und themenbezogenen gearbeitet werden. Welche guten Projekte können beispielsweise von einer auf mehrere Schulen übertragen und welche sollten beendet werden.

Projektmanager Lutz Liffers freute sich über die Ergebnisse: "Einig sind sich Vertreterinnen und Vertreter aus Behörde und Schulleitungen darin, dass die Erfahrungen aus dem Projekt ermutigend sind. Alle wollen auf der neu gewonnen Vertrauensbasis weiterarbeiten und die kooperative Steuerung verstetigen."

Das bestätigte Annette McCallum, Schulleiterin an der Oberschule Schaumburger Straße und eine der Oberschul-Sprecherinnen in Bremen: "Es war eine sehr vertrauensvolle und trotzdem offen geführte Debatte, die an einige Stellen auch sehr kontrovers war. Diese Herausforderungen werden wir auch weiter zu bestreiten haben. Es ist gut, wenn man sich mit offenem Visier gegenüber stehen kann. Es macht Spaß darauf, als Schulleitung in den nächsten Jahren aktiv zu sein."

Der Prozess, der jetzt mit den Oberschulen angestoßen worden ist, wird ab Februar 2018 auch mit den Grundschulen geführt, verspricht Bogedan.

Fotos: Pressereferat, Die Senatorin für Kinder und Bildung