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Sonstige

„Bremer Tagebuch“ startet Wintersaison 2009/2010 im Haus der Wissenschaft

18.09.2009

URAG: Wir nehmen alles auf den Haken / Ein Vortrag von Kapitän Michael Ippich, Bremen

Am Mittwoch, 23. September 2009, 20 Uhr, eröffnet die Film- und Vortragsreihe „Bremer Tagebuch“ ihr Winterprogramm 2009/2010 im Haus der Wissenschaft, Sandstraße 4/5.
Eingeladen ist Kapitän Michael Ippich, seit Mai 2005 Geschäftsführer der Unterweser Reederei GmbH in Bremen. Ippich wird über die vielfältigen Aktivitäten der Unterweser Reederei berichten.

Die URAG wurde im Jahre 1890 als Unterweser – Schleppschifffahrtsgesellschaft (SGUW) gegründet. In Bremen herrschte seinerzeit Aufbruchsstimmung. Der Europahafen war fertig. Die Weserkorrektion hatte begonnen. Bremen hatte seine wirtschaftspolitischen Sonderrechte durch den Zollanschluss im Jahre 1888 zwar verloren, aber der Europahafen wurde Freihafen und zwei Jahre später fand im Bremer Bürgerpark die große Nordwestdeutsche Gewerbe- und Industrieausstellung statt, die u. a. zeigen sollte, welche gewerblichen und industriellen Möglichkeiten Bremen zu bieten hatte.


Durch die Vertiefung und Begradigung der Weser musste mit einem lebhaften Schiffsverkehr auf der Weser gerechnet werden. Dazu gehörten Schleppkähne und Schleppdampfer. Die Schleppkähne hatten eine Tragfähigkeit von ca. 300 Tonnen und die ersten Schleppdampfer verfügten über ca. 150 Pferdekräfte. Für die Schleppschifffahrt auf der Weser begann im Jahre 1890 eine spannende Geschichte.


Die heutige Flotte der Unterweser Reederei besteht aus 17 Schleppern und dem Versorgungsschiff MS „Bremen Hunter“. Die URAG beschäftigt mit ihren Schwestergesellschaften heute ca. 300 Mitarbeiter und 20 Auszubildende und bietet seit 119 Jahren Verschleppungen in deutschen Häfen und Küstengewässern an. Aber auch Verschleppungen auf hoher See, Lotsentransfer in der Deutschen Bucht, Festmacher Service im Hamburger Hafen und Hilfeleistung bei Notfällen in Nord- und Ostsee gehören zu ihren Dienstleistungen - rund um die Uhr.


Zu Verschleppungen auf hoher See zählen Bohrinselverholungen, Ankerzieharbeiten und Bagger- und Kabellegerassistenz, wenn Schwimmbagger und Kabelleger alleine die Position nicht halten können. Auch bei Windparkprojekten in der Nordsee wie beispielsweise beim Aufbau des ersten deutschen Windparks „alpha ventus“ ca. 45 km nördlich von Borkum kann auf den Einsatz moderner Hochseeschlepper nicht verzichtet werden.


„Wir nehmen alles auf den Haken“, sagt Michael Ippich und fügt hinzu, dass diese Aussage nicht nur für Verschleppungen, sondern auch für andere Dienstleistungen wie zum Beispiel für Vermessungen des Meeresbodens gilt. Zum Beispiel ist das Forschungsschiff FS „Sonne“ im Indischen und Pazifischen Ozean unterwegs, um die Topographie des Meeresbodens zu erkunden.
Mit einem Fächerecholot und einem parametrischen Sedimentecholot sammelt das Forschungsschiff Messdaten, aus denen topographische Karten des Meeresbodens angefertigt werden. Das Schiff fährt 250 Tage pro Jahr unter Charter für die Bundesregierung und ist für die restlichen 100 Tage durch private Unternehmen und Forschungsinstitute aus aller Welt ausgebucht.


Das Forschungsschiff „Sonne“ wird vom Projektträger Jülich in Warnemünde koordiniert und von der RF Forschungsschiffahrt GmbH Bremen bereedert. Dieses Unternehmen ist eine Schwesterfirma der URAG mit benachbartem Firmensitz in der Blumenthalstraße in Bremen.




In Zusammenarbeit mit der Kieserling Stiftung, der Wittheit zu Bremen und der Unterweser Reederei veranstaltet das Bremer Tagebuch erstmals öffentlich einen Vortragsabend über die Dienstleistungen der Schlepperrederei in Seehäfen, Küstengewässern und auf hoher See.


Der Vortrag ist öffentlich. Interessierte Bürgerinnen und Bürger sind herzlich eingeladen. Das Programm dauert ca. 70 Minuten. Der Eintritt ist frei.

Weitere Informationen erteilt Heiko Gertzen, Projektleiter „Bremer Tagebuch“ unter der Telefonnummer 0172-5439941.