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Der Senator für Inneres und Sport

Energetisch sanierte Halle von TV Bremen-Walle 1875 eingeweiht

21.08.2009

Modellprojekt für viele sanierungsbedürftige Sporthallen in Deutschland

Nach gut einem Jahr grundlegender Sanierung ist heute die Sporthalle des TV 1875 Bremen-Walle eingeweiht worden. In einem bundesweit einmaligen Modellprojekt wurde die Halle während dieser Zeit auf einen möglichst geringen Energieverbrauch getrimmt. „Die Halle benötigt im Vergleich zu früher jetzt rund 65 Prozent weniger Heizenergie und Wasser und nur noch knapp die Hälfte des Stroms“, freut sich Wilhelm Walter, 1. Vorsitzender des TV Bremen-Walle 1875. Durch Feinjustierungen der Steuerungstechnik sollen die Einsparungen weiter gesteigert werden.

Beeindruckt von der neuen Halle zeigt sich auch Bremens Sportsenator Ulrich Mäurer: „Ich freue mich, dass wir durch die Unterstützung zahlreicher Förderer ein bundesweites Vorzeigeprojekt realisieren konnten. Die Halle des TV Bremen 1875 wird nach der Sanierung erste Anlaufstelle für Sporthallenbetreiber und -sanierer aus ganz Deutschland werden. Gemeinsam mit der Passivhaus-Sporthalle in Sebaldsbrück zeigt dies, dass der Bremer Senat auch bei öffentlichen Gebäuden konsequent das Thema Energieeinsparung nach vorne bringt.“ Vor allem aber denkt Mäurer dabei an die aktiven Sportlerinnen und Sportler: „Durch diese Maßnahmen werden auch die Rahmenbedingungen für die Sporttreibenden nachhaltig verbessert und die Attraktivität der gesamten Anlage wird gesteigert".

Die 1980 erbaute Halle war dringend sanierungsbedürftig. Das Hallendach war undicht, die Steuerung für die Heizungsanlage funktionierte nicht richtig und auch die Beleuchtungsregelung entsprach nicht den Anforderungen. Mit Fördermitteln der Stadt Bremen, der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), der Klimaschutzagentur Bremer Energie-Konsens und des Bundesinstituts für Sportwissenschaften wurde die Halle an der Hans-Böckler-Straße zu einem bundesweiten Vorbild: Das Dach wurde erneuert, die Außenwände gedämmt, eine neue Heizungstechnik und ein Lichtmanagement installiert. Insgesamt wurde rund eine Million Euro investiert. „Durch die gute Dämmung, die hochwärmegedämmten Fenster und die moderne Heizungs- und Lüftungstechnik steht hier jetzt eine der energieeffizientesten und damit klimafreundlichsten Altbau-Sporthallen Deutschlands“, betont Dr. Cornelis Rasmussen, Geschäftsführer der Bremer Energie-Konsens. Die Maßnahmen zeigten, welche Einsparungen bei alten Hallen möglich sind. Alle Sanierungsmodule seien dabei so entwickelt worden, dass sie sich auf andere Hallen übertragen lassen. Insgesamt gibt es allein in Norddeutschland etwa 600 baugleiche Hallen, davon 23 in Bremen und Umgebung. Peter Ott vom ebenfalls als Förderer engagierten Bundesinstitut für Sportwissenschaften hofft, dass nicht nur Bremer, sondern möglichst viele Hallen in ganz Deutschland von dem Projekt profitieren: „Insgesamt gibt es in Deutschland rund 35.000 Sporthallen – und 40 Prozent davon sind sanierungsbedürftig. Die Bremer Halle soll hier jetzt als Vorbild dienen – wobei sicherlich nicht in jeder Halle alle Maßnahmen umgesetzt werden können“, so Ott und verspricht, die Bremer Vorzeigehalle mit breiter Informationsarbeit bekannt zu machen.

Übernehmen sollen andere Sporthallenbetreiber von der Bremer Modellsanierung etwa die Lüftungstechnik: Die ineffiziente Lüftungsanlage wurde durch eine Kombination von elektronisch gesteuerter Fensterlüftung und Deckenstrahlplatten ersetzt. Ein Konzept, das erstmals bei einer Sporthallensanierung umgesetzt wurde. Ein Messprogramm, das vom Institut für Informatik und Automation der Hochschule Bremen durchgeführt wird, ermöglicht erstmals bei einer Sporthallensanierung einen detaillierten Vorher-Nachher-Vergleich der Energieverbräuche.

Am Sonntag, dem 23. August wird die Halle der Öffentlichkeit im Rahmen eines "Tags der offenen Tür" präsentiert. Von 10.00 bis 12.00 Uhr kann die Halle besichtigt werden, auf dem Außengelände gibt es verschiedene Sportvorführungen.