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Die Senatorin für Wirtschaft, Häfen und Transformation

Deputation setzt Impulse für wirtschaftliche Entwicklung

19.08.2009

Die Deputation für Wirtschaft und Häfen hat in ihrer heutigen Sitzung (19.8.2009) weitere Investitionsprojekte zur Umsetzung des Konjunkturprogramms II beschlossen und zudem Änderungen in der Investitionsförderung beschlossen, um Unternehmen in der Krise weitere Unterstützungsmöglichkeiten bieten zu können.
„Mit den von uns geförderten Investitionsprojekten wird kurzfristig ein Impuls zur Belebung der wirtschaftlichen Tätigkeit geleistet. Zugleich sind diese Projekte Bestandteil einer auf Nachhaltigkeit setzenden wirtschaftspolitischen Strategie“, so Senator Ralf Nagel.


Trainingszentrum für Offshorebranche.
Bremerhaven hat sich in den zurückliegenden Jahren mit enormer Unterstützung des Landes zu einem Zentrum der Entwicklung und des Baus von Offshore-Windenergieanlagen entwickelt. Das Fraunhofer IWES, der Windkanal und die Hochschule auf der einen Seite sowie die Ansiedlung von Repower, Multibrid, Weserwind und Powerblades auf der anderen Seite bringen dies zum Ausdruck. Im nächsten Schritt geht es um die Vervollständigung der Wertschöpfungskette am Standort Bremerhaven. Zur Wertschöpfungskette gehört auch der Bereich Service und Wartung der Offshore Windparks.


Ein hierfür erforderliches Trainingszentrum soll nun in Bremerhaven entstehen. Senator Nagel: „Nachdem der Fokus des Ansiedlungskonzeptes Offshore Windenergie Bremerhaven bislang auf Entwicklung und Produktion lag, geht es jetzt verstärkt darum Dienstleister aus dem Bereich Installation, Service und Wartung nach Bremerhaven zu holen. Das Trainingszentrum ist hierfür eine Impulsinvestition.“
Ziel ist es, Aufbau, Service und Wartung der Windparks in Bremerhaven zu konzentrieren. Da es deutschlandweit keine entsprechende Einrichtung gibt, die auch die Simulation von Helikopterbergungen zulässt, hat das Trainingszentrum ein Alleinstellungsmerkmal des Standortes Bremerhaven.“
Die Einrichtung wird als öffentliche Infrastruktur gebaut, die dann nach einem Ausschreibungsverfahren privat betrieben werden soll.


Im Konjunkturprogramm II ist ein Ansatz in Höhe von vier Mio. Euro für den Aufbau einer Qualifizierungs- und Weiterbildungsinfrastruktur im Bereich Windenergie gebildet. Das Sicherheitstrainingszentrum Offshore in Bremerhaven soll in der FuE-Meile am Handelshafen in Bremerhaven im ehemaligen Trockendock der bremenports GmbH gebaut werden. Von den Gesamtkosten in Höhe von 2,24 Mio. wird die BIS Bremerhaven 490.000 Euro aus eigenen Mitteln einbringen.
Vor Baubeginn wird eine nationale Ausschreibung für den Betrieb der Anlage durchgeführt, um einen qualifizierten und zertifizierten Betreiber zu finden.


Bremer Innovations- und Gründerzentrum wird ausgebaut
Das Bremer Innovations- und Gründerzentrum (BITZ) im Technologiepark Bremen genügt rund 25 Jahre nach der Gründung nur noch eingeschränkt den Erfordernissen des Marktes. Seit Gründung haben 225 Unternehmen das BITZ durchlaufen, aktuell sind 44 Unternehmen dort ansässig. Damit ist das BITZ auch aktuell ein wichtiger Bestandteil der Wirtschaftsförderung in Bremen.
Mängel gibt es insbesondere im Bereich der Hallenflächen, die für technologieorientierte Unternehmen nicht zweckmäßig sind, Zudem ist de energetische Zustand schlecht.
Deshalb soll die Halle 1 zurückgebaut und durch ein Büro- und Laborgebäude ersetzt werden. Der dreigeschossige Neubau mit insgesamt 1877 m“ soll so hergestellt werden, dass die Räume entsprechend der jeweiligen Erfordernisse als Büro oder Labor genutzt werden können.


Die Kosten für Neubau und Modernisierung betragen insgesamt 4,2 Mio. Euro von denen die Wirtschaftsförderung Bremen 1,5 Mio. übernehmen wird. 2,7 Mio. Euro werden aus dem Konjunkturpaket II beigesteuert.
„Mit dieser Investition leisten wir einen Beitrag, um die Bedingungen für die Gründung hochqualifizierter technologieorientierter Unternehmen im Umfeld der Universität weiter zu verbessern. Dies ist zugleich ein wichtiger Impuls für die Weiterentwicklung des Technologieparks“, so Senator Ralf Nagel.


Investitionsförderung wird angepasst
Im Rahmen des Landesinvestitionsförderprogramms (LIP) können derzeit ausschließlich Investitionsmaßnahmen gefördert werden, mit denen neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Aufgrund der aktuellen konjunkturellen Lage ist für die Unternehmen, die derzeit überhaupt Erweiterungsmaßnahmen am Standort Bremen durchführen wollen, die Schaffung von neuen Arbeitsplätzen im geforderten Umfang nur im Ausnahmefall leistbar. Dies führt dazu, dass die Anreizwirkung des LIP 2008 zur Durchführung von Investitionsvorhaben im Rahmen der Bestandspflege derzeit nur sehr eingeschränkt gegeben ist. Auf Vorschlag des Senators für Wirtschaft und Häfen sollen für einen befristeten Zeitraum (bis 31. Dezember 2010) auch die Förderung von arbeitsplatzsichernden Maßnahmen wieder zugelassen werden.


Voraussetzungen sind:

  • Die Investitionsmaßnahme muss eine besondere Anstrengung des Betriebs erfordern.
  • Es müssen alle bei Investitionsbeginn vorhandenen Dauerarbeitsplätze für fünf Jahre nach Abschluss der Investition gesichert werden.


Senator Nagel: „ Die befristete Anpassung ist ein Beitrag zur Bestandssicherung von bereits in Bremen ansässigen Betrieben. Sie dient dem Ziel, langfristig das Wachstum zu stärken und kurzfristig konjunkturelle Impulse auszulösen und hilft die Folgen der derzeitigen Wirtschafts- und Finanzkrise abzumildern.“