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Die Senatorin für Arbeit, Soziales, Jugend und Integration

Tagesmütter braucht die Stadt

16.06.2009

Bremen ist Modellstandort für Aktionsprogramm Kindertagespflege

„Wir wollen in Bremen mehr Frauen und Männer als Tagesmütter und Tagesväter gewinnen und gleichzeitig diese Form der Kinderbetreuung qualitativ weiterentwickeln“, mit diesen Worten eröffnete Sozialsenatorin Ingelore Rosenkötter heute (16. Juni) die Pressekonferenz. Die Kindertagespflege in der familiären Umgebung spiele vor allem beim Ausbau der Betreuung für die Kleinsten von 0-3 Jahren eine wichtige Rolle, so Rosenkötter weiter.


Unterstützt wird die Sozialsenatorin bei ihrer Zielsetzung durch das „Aktionsprogramm Kindertagespflege“, das vom Bundesministerium für Familie gestartet wurde. Rund 60.000 Euro an ESF-Mittel fließen aus dem Programm nach Bremen. Die Stadt selbst legt 40.000 Euro drauf. „Ich freue mich, dass das Amt für Soziale Dienste mit seiner Bewerbung erfolgreich war und Bremen nun einer von 200 Modellstandorten im Bundesgebiet ist“, so die Sozialsenatorin.


Die Idee des Programms ist, bereits vorqualifizierte Menschen, wie Erzieher/innen, Sozialassistent/innen, Kinderpfleger/innen, für eine selbständige Tätigkeit in der Kindertagespflege – wie es offiziell heißt – zu begeistern. Einen besonderen Anreiz für diese Gruppe bietet die Möglichkeit, zukünftig Tagespflege in externen Räumen und auch in Kooperation mit einer anderen Tagesmutter durchführen zu können. Angesprochen sind aber auch Interessierte aus anderen Berufen, die Erfahrung und Freude am Umgang mit Kindern haben.


Die erste Aktion in Bremen in diesem Zusammenhang ist die morgige Informationsveranstaltung (Mittwoch, 17.06.09), zu der die Agentur für Arbeit Bremen ins Berufsinformationszentrum eingeladen hat. Hans-Uwe Stern, Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Bremen: „Das ‚Aktionsprogramm Kindertagespflege’ bietet Frauen, die bereits ein eigenes Kind zu Hause betreuen, die Möglichkeit durch die Betreuung weiterer Kinder ihre sozialen Kompetenzen auch beruflich anzuwenden und damit Einkommen zu erzielen. Außerdem führt ein größeres Angebot an Kinderbetreuungsmöglichkeiten insgesamt zu verbesserten Rahmenbedingungen für Frauen und Männer, die Beruf und Familie vereinbaren wollen.“


Wer sich für eine Tätigkeit als Tagesmutter oder Tagesvater interessiert, muss zunächst an einer Schulung teilnehmen, die 160 Stunden umfasst und die in Voll- und Teilzeit angeboten wird. „Wir werden dabei zukünftig nach den fachlichen Standards des Deutschen Jugendinstituts arbeiten. Bund, Länder und die Bundesagentur für Arbeit wollen sich auf ein gemeinsames Gütesiegel verständigen“, erklärte Jutta Hesse von PiB-Pflegekinder in Bremen gGmbH, die in Bremen im Auftrag des Amtes für Soziale Dienste die Umsetzung des Programms übernommen haben. Aufgabe von PiB ist es unter anderem, Interessierte über die Tätigkeit als Tagesmutter zu beraten und den Aufbau- und Qualifizierungsprozess intensiv zu begleiten.