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Sonstige

Feierliche Verleihung des Bremer Literaturpreises im Bremer Rathaus

26.01.2009

Martin Kluger und Mathias Gatza ausgezeichnet

Im Rahmen eines Festaktes in der Oberen Rathaushalle ist am heutigen Montag (26.01.2009) der Bremer Literaturpreis 2009 der Rudolf-Alexander-Schröder-Stiftung an Martin Kluger verliehen worden.


Der Schriftsteller erhält die mit 20.000 Euro dotierte Auszeichnung für seinen 2008 im DuMont Verlag erschienenen Roman „Der Vogel, der spazieren ging“. „Im Lob der Liebe und der Liebeslust als Kern des paradoxen Lobs der Schöpfung aus dem Munde Hiobs knüpft Martin Kluger an eine Tradition an, die schon vor Heinrich Heine damit begann, der deutschen Sprache das Mieder zu lockern, wie Karl Kraus das verächtlich nannte“, beschrieb Dr. Lothar Müller, Jurymitglied der Rudolf-Alexander-Schröder-Stiftung und Mitglied des Stiftungsvorstands, in seiner Laudatio das preisgekrönte Werk.


v.l.n.r. Matthias Gatza, Förderpreisträger, Bürgermeister Jens Böhrnsen und Martin Kluger, Träger des Literaturpreises

Fototermin mit Bürgermeister Jens Böhrnsen: li. Matthias Gatza, Träger des Förderpreises 2009 und re. Martin Kluger, Träger des 55. Bremer Literaturpreises




Zugleich erhielt Mathias Gatza für seinen im vergangenen Jahr im Rowohlt-Verlag veröffentlichten Roman „Der Schatten der Tiere“ den mit 6.000 Euro dotierten und von der ÖVB Öffentliche Versicherung Bremen finanzierten Förderpreis. „Es gehört zur großen erzählerischen Kunst von Mathias Gatza, dass der Leser ihm bis zur letzten Seite, ja bis zum letzten Satz dieses Thrillers der Identität folgt, auch wenn er schon lange ahnt, dass die Suche hier noch nicht zu Ende ist, sondern wie in einem Bild von M.C. Escher wieder von vorn beginnt“, lauteten die treffenden Worte des Jurymitgliedes Richard Kämmerlings in seiner Laudatio auf den Förderpreisträger.


Die Preise überreichte der Vorsitzende der Rudolf-Alexander-Schröder-Stiftung, Staatssekretär a.D. Michael Sieber.


Der Senator für Kultur, Bürgermeister Jens Böhrnsen, gratulierte den beiden Preisträgern im Namen des Senats der Freien Hansestadt Bremen und bedankte sich bei der Jury. „Seit 1954 ist der 26. Januar ein festes Datum nicht nur im bremischen Kulturleben, sondern ein wichtiger Termin für den bundesweiten Literaturbetrieb. Die Jury hat es in diesen 55 Jahren immer wieder verstanden, herausragende Autoren zu würdigen und ein Schlaglicht auf junge Schriftsteller am Beginn ihrer Karriere zu werfen“, so Bürgermeister Böhrnsen. Durch die Tradition des Preises sei Bremen zu einer Stadt der Literatur geworden, betonte der Bürgermeister weiter.


Martin Kluger, geboren 1948 in Berlin, studierte Anglistik und Linguistik in Oberlin (Ohio), Tübingen und Berlin, war Dozent an der TU Berlin und betätigte sich als Werbetexter und literarischer Übersetzer. Als Romanautor fand Kluger mit seinem über 1.000 Seiten umfassenden Werk „Abwesende Tiere“ (DuMont 2002), dem historischen Roman „Die Gehilfin“ sowie dem Erzählungsband „Der Koch, der nicht ganz richtig war“ (beide DuMont 2006) große Beachtung. Martin Kluger lebt in Berlin und Montevideo.


Mathias Gatza, 1963 geboren in Berlin, hat nach zwei Jahrzehnten als Lektor und Verleger vor allem deutschsprachiger Gegenwartsliteratur die Seite gewechselt und schreibt. „Der Schatten der Tiere“ ist sein erster Roman. Mathias Gatza lebt in Berlin.


Beide Preisträger sind am heutigen Montagabend um 20 Uhr zu Gast im Wall-Saal der Zentralbibliothek, Am Wall 201. Auf Anregung der Rudolf-Alexander-Schröder-Stiftung haben sie für diese Veranstaltung zwei Autoren eingeladen, deren Werk sie sich verbunden fühlen: Martin Kluger hat dafür Verena Roßbacher eingeladen, Mathias Gatza Marcus Braun.
Der Eintritt ist frei.



Weitere Informationen gibt Tobias Peters, Rudolf-Alexander-Schröder-Stiftung, c/o Stadtbibliothek Bremen, Telefon 0421/361-4708, tobias.peters@stadtbibliothek.bremen.de.


[Foto: Annette Rompel, Senatspressestelle]