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Die Senatorin für Arbeit, Soziales, Jugend und Integration

Senatorin Rosenkötter eröffnet „Bremer Fachstelle Glücksspielsucht“

09.01.2009

Die Bremer Fachstelle Glücksspielsucht“ in Trägerschaft der Universität Bremen hat ihre Arbeit aufgenommen. In den Räumlichkeiten der Drogenberatungsstelle Mitte sowie im Psychiatrischen Behandlungszentrum Bremen Nord wird Menschen geholfen, bei denen das Glücksspiel den Lebensalltag dominiert.


„Wir schließen mit dieser Fachstelle eine Versorgungslücke. Die Fachstelle leistet Präventionsarbeit und Unterstützung für einen Ausstieg “, erläuterte Sozial- und Gesundheitssenatorin Ingelore Rosenkötter, „Bremen hat sich mit dem Glücksspielstaatsvertrag verpflichtet, im Rahmen eines Modellprojektes seinerseits das Hilfesystem für Betroffene und Angehörige auszubauen. Das wird mit dieser Fachstelle nun umgesetzt.“


„Wir gehen davon aus, dass in Bremen schätzungsweise 1.600 bis 3.600 gefährdete Spieler und 1.100 bis 3.100 Spielsüchtige leben. Die Übergänge zwischen Gebrauch, Missbrauch und Abhängigkeit sind fließend. Anzeichen für Glücksspielsucht sind ständiges Denken an das Glücksspiel, Kontrollverlust und Abstinenzunfähigkeit, Vernachlässigung der Familie bis hin zur Beschaffungskriminalität“, ergänzte Prof. Dr. Gerhard Meyer, der die Fachstelle leitet.


Ziel der Fachstelle ist es, möglichst viele betroffene Menschen und deren Angehörige zu erreichen. „Das Beratungsangebot ist wirksamer, wenn wir die Betroffenen möglichst früh erreichen. Nur so kann verhindert werden, dass die mit Spielsucht verbundenen Folgeschäden, wie Arbeitsplatzverlust oder Verschuldung, auftreten“, so Prof. Dr. Gerhard Meyer.


Die Fachstelle will dazu eng mit Selbsthilfegruppen, Rehabilitationseinrichtungen, Schuldnerberatungen, Anbietern von Glücksspielen etc. zusammenarbeiten. Geplant ist außerdem, Informationsveranstaltungen zum Thema Glücksspielsucht anzubieten. Diese wenden sich an Fachärzte, Lehrer/innen und Angehörige von betroffenen Spielern wenden.


Die Fachstelle hat sich weiterhin zum Ziel gesetzt, eine bessere Vernetzung von sogenannten Spielsperren und Versorgungsangeboten zu erreichen. Außerdem soll insbesondere auch das gewerbliche Automatenspiel in die Arbeit einbezogen werden, denn gerade hiervon geht ein erhebliches Suchtpotenzial aus. Rund 80 % der spielsüchtigen Klienten/-innen in Suchtberatungsstellen kommen aus diesem Bereich.


Die „ Bremer Fachstelle Glücksspielsucht“ ist in Bremen Mitte (Bürgermeister-Smidt-Str. 35) unter 98979-27 und in Bremen Nord (Aumunder Heerweg 83/85) unter 6606-3207 zu erreichen.