15.10.2008
Ein schneidender Nordwestwind kann um die Ecken fegen. Es kann gnadenlos regnen, der Himmel gräulich verhangen sein. Doch das wird die Bremerinnen und Bremer nicht sonderlich beeindrucken – jedenfalls nicht vom 17. Oktober bis zum 2. November. Denn dann ist „Freimarkt“ in Bremen – und für die meisten Hanseaten von der Weser ist der Besuch dieses 973 Jahre alten Volksfestes schlicht Tradition. Am kommenden Freitag beginnt das Vergnügen, das alljährlich Besucher aus dem gesamten Bundesgebiet anlockt. Bis zu vier Millionen werden erwartet.
So alt der Freimarkt in Bremen auch ist - verstaubt ist dieses gigantische Fest auf der Bremer Bürgerweide ganz gewiss nicht. Dafür sorgen die 339 Schausteller, die ihre Attraktionen aus der High-Tech-Wunderwelt immer wieder mit atemberaubenden Neuentwicklungen überbieten. Natürlich ist auf dem Freimarkt auch für die Liebhaber der etwas gemächlicheren Bewegung gesorgt. Niemand muss über Kopf hängen, sich hin- und herschleudern lassen und den Magen bis zur Grenzbelastung traktieren. Es gibt unter den Fahrgeschäften ja auch solche, die sich einfach nur drehen und nostalgische Gefühle aufkommen lassen.
Zum Freimarkt bekommt auch Bremens steinernes Denkmal, der Roland auf dem Marktplatz ein buntes Lebkuchenherz umgehängt. Rund um den Marktplatz versetzt ein historischer Markt die Besucher zurück ins Mittelalter, hier gehen Schmiede, Glasbläser und Steinmetze ihrem traditionsreichen Handwerk nach. Vormerken und rechtzeitig hingehen - diese Devise gilt für den Freimarktsumzug am 25. Oktober. Ab 12 Uhr ist die Innenstadt dicht, denn dann treibt es 140 bunt dekorierte Wagen und Fußgruppen sowie an die 200.000 Zuschauer auf die Straße.
17 Tage lang steht Bremen Kopf - bis der Markt nach alter Sitte am 2. November ab 20 Uhr würdevoll zu Grabe getragen wird. Der 973. Bremer Freimarkt ist vom 17.10. bis 2.11. täglich von 12 bis 23 Uhr (am Eröffnungstag ab 16 Uhr), freitags und sonnabends bis 24 Uhr geöffnet.
Alle Informationen auch im Internet unter: www.freimarkt.de
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