Sie sind hier:

Senatskanzlei

Gemeinsam gegen Telekom-Schließungspläne

25.08.2008

Bremens Bürgermeister Jens Böhrnsen hat heute (25.08.2008) in einem Brief an die Bürgermeister der Städte, die von den Schließungsplänen für Call-Center der Telekom betroffen sind, zu einer gemeinsamen Initiative gegen dieses Vorhaben aufgefordert. Zusammen mit Lothar Schröder, Mitglied im verdi-Bundesvorstand, erinnert Böhrnsen daran, „dass die Telekom eine Strukturverpflichtung und Beschäftigungsverantwortung in den Regionen hat, in denen sie ihren Umsatz macht“. Bremens Bürgermeister hatte in diesem Zusammenhang mit dem Bremer Betriebsrat und betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gesprochen.

Jens Böhrnsen (2.v.r.) mit Beschäftigten des Call-Centers in Bremen-Hastedt

Jens Böhrnsen (2.v.r.) mit Beschäftigten des Call-Centers in Bremen-Hastedt

Über 8000 Beschäftigte sind Deutschland weit von den Schließungsplänen der Telekom betroffen. Jens Böhrnsen: „Die Telekom will sich mit ihren Call-Centern aus 39 Städten und vier Bundesländern zurückziehen. Dieser Rückzug aus der Fläche ist für ein Großunternehmen, das sich zum Vorreiter in Sachen Telearbeit macht und dessen Vertrieb emsig dabei ist, kommunale Instanzen als Kunden zu gewinnen und zu halten unverantwortlich. Mich überzeugen die angeblichen betriebswirtschaftlichen Notwendigkeiten überhaupt nicht. In Bremen sind über 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter davon betroffen.“

Jens Böhrnsen verwies auf die Zusammensetzung der Belegschaft, zu der überwiegend Frauen gehören; viele Teilzeitbeschäftigte und viele Alleinerziehende. Mit einigen Betroffenen hatte der Bürgermeister heute nach einer Sitzung des Betriebsausschusses des Betriebsrates gesprochen und bestätigt gefunden, dass für viele persönlich und wirtschaftlich eine Verlagerung nach Oldenburg überaus schwierig werden würde.

Im Rahmen einer spontanen Kundgebung von verdi sagte Bürgermeister Böhrnsen zudem: „Wir wollen uns für eine Telekom einsetzen, wie wir sie aus der Vergangenheit kannten – mit Infrastrukturverpflichtung, mit Präsenz in den Regionen und mit zufriedenen Beschäftigten.“ Seine Bürgermeister-Kollegen und die Regierungschefs der betroffenen Länder Berlin, Mecklenburg-Vorpommern und Saarland bat er, „gemeinsam auch beim Bund als größten Anteilseigner für ein beschäftigungspolitisch verantwortungsbewusstes Handeln des Konzerns zu werben“.


Foto: Senatspressestelle