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Die Senatorin für Justiz und Verfassung

Justizsenator Martin Günthner eröffnet sanierte Justizvollzugsanstalt in Bremerhaven

27.02.2017

Der Senator für Justiz und Verfassung, Martin Günthner, hat heute (27. Februar 2017) vor Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, Justiz, Verwaltung sowie der Straffälligenhilfe die sanierte Justizvollzugsanstalt in Bremerhaven eröffnet.
"Ich freue mich, dass wir mit der Fertigstellung der Justizvollzugsanstalt in Bremerhaven einen weiteren Meilenstein auf dem Weg zu einer grundlegenden Erneuerung des bremischen Strafvollzugs erreicht haben. Nach der Sanierung des historischen Gebäudekomplexes "Gerichtsgefängnis Lehe" von 1916, dem Neubau des Unterbringungsbereichs für Gefangene sowie einer grundlegenden Modernisierung der Sicherheitszentrale und einer kompletten Neugestaltung des Verwaltungsbereichs, entspricht die Justizvollzugsanstalt in Bremerhaven den aktuellsten Sicherheitsanforderungen. Sie erfüllt die Voraussetzungen eines humanen, auf das Ziel der Resozialisierung ausgerichteten Strafvollzugs", so Martin Günthner.
Der Leiter der Justizvollzugsanstalt Bremen, Carsten Bauer, zeigt sich von den erreichten Sanierungszielen überzeugt und betont: "Aufgrund der Sanierungsarbeiten musste der Vollzugsbetrieb teilweise von Bremerhaven nach Bremen verlegt werden. Die damit verbundenen, besonderen Belastungen haben unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus Bremerhaven mit viel Engagement vorbildlich gemeistert. Es ist ein guter Erfolg dieser Bemühungen, dass die Bediensteten nun in den vollständig erneuerten Strafvollzug mit einer modernen Technik, hellen, neuen Räumlichkeiten und einer deutlich verbesserten Atmosphäre nach Bremerhaven zurückkehren können".

Justizvollzugsanstalt Bremen, Standort Bremerhaven-Lehe
Justizvollzugsanstalt Bremen, Standort Bremerhaven-Lehe

Die Justizvollzugsanstalt in Bremerhaven ist als eine eigenständige Abteilung der Justizvollzugsanstalt Bremen organisiert. Sie wurde 1913 - 1916 als "Gerichtsgefängnis Lehe" und zeitgleich mit dem angrenzenden Amtsgericht gebaut. Der historische Gebäudekomplex steht unter Denkmalschutz. Die Sanierung der Justizvollzugsanstalt in Bremerhaven wurde in zwei Bauabschnitten vollzogen. In einem ersten Bauabschnitt von 36 Monaten Bauzeit wurden ab September 2009 eine neue, den modernen Sicherheitsanforderungen entsprechende KFZ-Schleuse und Sicherheitszentrale, ein komplett neugestalteter Verwaltungsbereich, ein Umbau der Krankenabteilung und die Sanierung des Hauses für den offenen Vollzug verwirklicht. In einem zweiten Bauabschnitt von 24 Monaten wurde ab Januar 2015 unter anderem der Unterbringungsbereich für Gefangene neu errichtet. Aktuelle Vorgaben des Brandschutzes wurden umgesetzt. Die Sanierung des ersten Bauabschnitts erfolgte im laufenden Betrieb, in Teilabschnitten und an unterschiedlichen Orten. In der zweiten Bauphase wurde der Betrieb der Werkbetriebe und des offenen Vollzugs aufrechterhalten, Gefangene und Personal im Übrigen aber nach Bremen verlagert. Hierdurch wurde die Bauzeit um ein Jahr verkürzt. Nach Abschluss der Sanierung werden insgesamt 86 Haftplätze für den geschlossenen Vollzug sowie weitere 15 Haftplätze im offenen Vollzug zur Verfügung stehen. Im offenen Vollzug sind aufgrund der guten Verbindungen zur Wirtschaft in Bremerhaven fast ausschließlich Berufsfreigänger untergebracht, die am Tage einer Berufstätigkeit nachgehen können.

Der verantwortliche Planer, Jörg Schneider, Partner des Architektenbüros GSP Architekten erläutert: "Die Sanierung des historischen Gebäudekomplexes und die Berücksichtigung denkmalpflegerischer Aspekte waren für alle Beteiligten eine große Herausforderung. Die teilweise Ausführung der Baumaßnahmen im laufenden Betrieb und unter besonderen Sicherheitsvorkehrungen zeigt den besonderen Charakter des Vorhabens im Vergleich zu sonstigen Sanierungsarbeiten. Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Justizvollzugsanstalt und den ausführenden Firmen, die die komplexe Bauaufgabe stets mit aller Kraft unterstützt und die Einschränkungen konstruktiv kompensiert haben, gilt unser besonderer Dank".
Justizsenator Martin Günthner ergänzt: "Die Sanierung der Justizvollzugsanstalt in Bremerhaven wurde anfangs von Kritik und Widerständen begleitet. Entgegen dieser Widerstände ist es uns gelungen, den Justizvollzugsstandort Bremerhaven zu erhalten und langfristig abzusichern. Das Ergebnis ist ein vollständig erneuerter Strafvollzug, der sowohl den gesteigerten Anforderungen an Resozialisierung und Sicherheit, aber auch den besonderen Herausforderungen, denen die Bediensteten in ihrer täglichen Arbeit ausgesetzt sind, gerecht wird. Die Entscheidung für die Modernisierung des Standorts Bremerhaven ist so auch ein besonderes Zeichen des Respekts und der Wertschätzung für die vorbildliche Arbeit, die hier im Strafvollzug geleistet wird".

Foto: GSP Architekten