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Senatskanzlei

Verbindung zwischen Bremen und dem brasilianischen Rolandia gewürdigt

16.06.2008

Senatsempfang in der Oberen Rathaushalle

Bremens stolzer Roland steht seit 1404 für Freiheit und Selbständigkeit. Als Statue diesen Ausmaßes ist er einzigartig – und hat doch vor 50 Jahren im fernen Brasilien in der Stadt Rolandia einen kleineren Bruder bekommen. Weil das Tropenklima dem Standbild über die Jahre mächtig zusetzte, ist Bruder Roland mithilfe der Aktion „Wir retten den Roland von Rolandia“ saniert worden. Und eben diese gelungene Restaurierung ist heute (16.6.2008) im Bremer Rathaus gefeiert worden. Zahlreiche Gäste aus Bremen und Brasilien waren zu dem Senatsempfang in die schöne Obere Halle gekommen. „Diese Feier soll die wunderbare Verbindung zwischen Bremen und Rolandia dokumentieren“, so Bürgermeister Böhrnsen in seiner Ansprache.

Die beiden Rolande würdigte er als Zeichen der Verbundenheit der Städte hüben und drüben. „Rolandias Bürger sind sehr stolz auf diese Partnerschaft“, ließ Adrian von Treuenfels die anwesenden Gäste wissen. Der Honorarkonsul der Bundesrepublik Deutschland in Brasilien war eigens zur Feierstunde nach Bremen gekommen. Auch Detlef Hegemann, der Honorarkonsul von Brasilien, gehörte zu den Gästen im Rathaus.

Honorarkonsul Adrian von Treuenfels, Bürgermeister Jens Böhrnsen, Caio Koch-Weser und Dr. Peter Mainka während der Rolandia-Feier im Rathaus (von rechts)

Caio Koch-Weser, Bürgermeister Jens Böhrnsen, Honorarkonsul Adrian von Treuenfels und Dr. Peter Mainka während der Rolandia-Feier im Rathaus (von rechts)

Mitten im brasilianischen Urwald hatten 1932 einige Bremer Bürger die Stadt Rolandia gegründet. „Es folgten 25 entbehrungsreiche und schwere Jahre des Aufbaus – und dann kamen gute Zeiten“. Daran erinnerte während der Feierstunde Caio Koch-Weser, Nachfahre einer der damaligen Gründungsväter. Zum 25-jährigen Gründungsjubiläum von Rolandia hatten Bremer Kaufleute der Stadt die Roland-Nachbildung gestiftet. Sie ist ebenfalls aus Sandstein gefertigt, misst allerdings einen Meter weniger als das rund 10 Meter hohe Vorbild. Rolandias Roland sei ein Zeichen von Aufbau, Freiheit und Freundschaft, so Koch-Weser. Die ländliche Bevölkerung habe ihn aber auch immer als einen Heiligen verehrt.


Rolandias Geschichte ist von dem Historiker Dr. Peter Mainka jüngst ausführlich aufgearbeitet worden. Er sprach während der Feierstunde u.a. davon, dass die Siedlung Rolandia vielleicht die erfolgreichste in neuerer Zeit sei. Zur Feier war zudem der 81-jährige Georg Arfmann gekommen, der die Rolandstatue für Rolandia seinerzeit mitgestaltet hatte. Auch die beiden Steinmetze Uwe Frese und Jürgen Hinrichs waren anwesend, die an der Restaurierung mitgewirkt hatten.


[Foto: Holger Voigt, Senatspressestelle]