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Die Senatorin für Bau, Mobilität und Stadtentwicklung

Hohe Temperaturen machen Gewässern Stress

05.06.2008

Ansagedienst informiert über Algensituation / Erstes Fischsterben

Aufgrund der lang anhaltenden Trockenheit und der langen Sonnenscheindauer sind die Temperaturen in den bremischen Gewässern in den letzten Wochen erheblich gestiegen. So liegen die Wassertemperaturen in den Badeseen deutlich über 20° und laden zum Baden ein. In den kleineren fließenden Gewässern und in den Gräbern liegen die Temperaturen zum Teil noch deutlich über denen der Badeseen.


Diese gestiegenen Temperaturen sind allerdings für die Gewässer in Bremen mit erheblichem Stress verbunden. Hohe Temperaturen beschleunigen den Stoffwechselumsatz im Gewässer mit der Folge, das Bakterien beim Abbau der organischen Substanz den im Wasser gelösten Sauerstoff verbrauchen. Wasserpflanzen und Algen kommen mit der Sauerstoffproduktion tagsüber nicht mehr nach und es entwickelt sich im Gewässer ein Sauerstoffdefizit. Darüber hinaus sinkt mit steigenden Temperaturen zusätzlich noch die Wasserlöslichkeit des Sauerstoffs.


Erstes Fischsterben ist bereits gemeldet worden. Obwohl die Deichverbände am rechten und linken Weserufer versuchen, mit Zuwässerungsmaßnahmen die Situation zu verbessern, wird sich die Situation erst dann wesentlich ändern, wenn die warme Wetterphase zu Ende geht und das ist noch nicht abzusehen.


Verschlimmern wird sich die Situation dann, wenn durch Niederschläge auf den Straßen angesammelte Schmutzstoffe in die Gewässer gespült werden und zusätzlich zum Sauerstoffabbau führen.


„ In dieser angespannten Situation bitte ich die Bürgerinnen und Bürger, auf das Füttern von Enten zu verzichten“, so Umweltsenator Reinhard Loske. „Hierdurch wird zusätzliche organische Substanz in die Gewässer eingetragen, was zu einem weiteren Sauerstoffabbau führt “. In den bremischen Badeseen ist die Situation zurzeit noch nicht so problematisch, allerdings muss damit gerechnet werden, dass in den nächsten Tagen vermehrt mit Blaualgen zu rechnen ist.


Tatsächlich ist das Auftreten von Blaualgenblüten zum Teil ein sehr kurzzeitiges Phänomen. Das Sichtbarwerden der Blüte ist eng gekoppelt an die Windrichtung. Dreht der Wind, dann sind die Blaualgen innerhalb kurzer Zeit (zum Teil in weniger als einer Stunde) meist wieder verschwunden. Blaualgen können allergische Hautreaktionen, Schleimhautreizungen und Ohrenschmerzen hervorrufen und stellen deshalb ein Gesundheitsrisiko dar.

Loske: „Wenn wir Hinweise auf Blaualgenblüten haben, machen wir uns vor Ort ein Bild und nehmen eine Probe mit ins Labor. In Absprache mit dem Gesundheitsamt und der DLRG werden entsprechende Schilder aufgestellt. Sollten sich Blaualgen-Hinweisschilder am See befinden, werfen Sie vor dem Baden unbedingt einen Blick ins Wasser. Sollten Sie blau-grüne Schlieren oder oliv-grüne Flocken sehen, sind diese Bereiche beim Baden zu meiden. Achten Sie auf jeden Fall darauf, dass Kleinkinder jetzt nicht unbeaufsichtigt im Uferbereich spielen.“

Ein Auftreten von Blaualgen hat aber nicht zur Folge, dass das Baden in den entsprechenden Seen komplett untersagt werden muss. Andere Badebereiche können frei von Blaualgen sein. Umweltsenator Loske an die Bürgerinnen und Bürger: „Halten Sie deshalb die Augen offen. Sollten Sie sich unsicher sein, ist es besser, nicht zu baden.“

Informationen zu Blaualgen finden sich auch im Internet www.umwelt.bremen.deExternes Angebot auf den Badegewässerseiten Im Themenbereich Blaualgeninformationen kann u.a. ein Flyer heruntergeladen werden, der weitere Informationen und Bilder liefert. Im Internet oder durch den Ansagedienst (0421-361-5500) gibt es zudem aktuelle Informationen über das Auftreten von Blaualgen.