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Die Senatorin für Kinder und Bildung

Deputation für Bildung nimmt veränderte Verordnung für Gymnasiale Oberstufe zur Kenntnis

22.05.2008

Die Gymnasiale Oberstufe muss an den verkürzten Abiturjahrgang angepasst werden. Deshalb hat die Bildungsbehörde der Deputation für Bildung in der heutigen Sitzung (22.05.2008) in Bremerhaven eine geänderte Verordnung vorgelegt. Was ist neu?

Der Unterricht in der so genannten Einführungsphase der Gymnasialen Oberstufe, das ist der zehnte Jahrgang, wird künftig im Klassenverband organisiert. Dies ist notwendig, weil die Schüler, die nach Abschluss der neunten Klasse die Einführungsphase beginnen, noch keinen Mittleren Schulabschluss haben. Den erreichen sie am Ende der Einführungsphase, das ist für sie die Klassenstufe 10.

Schülerinnen und Schüler aus Real- und Gesamtschulen beginnen die gymnasiale Einführungsphase nach Abschluss der 10. Klasse. Zugangsvoraussetzung für diese Schüler in die Einführungsphase ist laut Vereinbarung der Kultusministerkonferenz der Länder ein Notendurchschnitt von mindesten 3,0.

In der Einführungsphase gibt es Wahlpflichtfächer, die sich die Schülerinnen und Schüler aussuchen. Sie sollten zu der Fächerkombination (Profil) passen, die sie in der Qualifikationsphase (Jahrgänge 11 und 12) anstreben. Mathematik, Deutsch und eine Fremdsprache werden in der Einführungsphase verpflichtend mit jeweils drei bis vier Wochenstunden unterrichtet. Das Angebot von Kernfächern erleichtert den Erwerb des Mittleren Schulabschlusses. Damit passt sich Bremen an die Praxis in allen anderen Bundesländern an.

Der Unterricht in der Qualifikationsphase wird dann in Grund- und Leistungskursen organisiert. Jeweils ein Leistungskurs und mindestens zwei Grundkurse werden zu einem Profil zusammengefasst, das ein fächerübergreifendes Thema, wie zum Beispiel Weltklima, behandelt. Es müssen aber mindestens zwei Leistungskurse belegt werden.

Wie Bildungssenatorin Renate Jürgens-Pieper in der Deputation für Bildung erläuterte, wird den Schulen vorgeschlagen, bei 35 Wochenstunden eine Stunde als Differenzierungsstunde zu nutzen, um eigenständiges Lernen zu fördern. Das heißt, hier können die Schüler nach ihrem individuellen Lerntempo üben und ihren Wissenserwerb selbst organisieren. In der Qualifikationsphase können zwei weitere Stunden für die individuelle Projektarbeit angerechnet werden.

„Auslandsaufenthalte für Schüler im achtjährigen gymnasialen Bildungsgang können nach Absolvieren der Einführungsphase eingeplant werden“, empfiehlt die Bildungssenatorin. Bleibe es beim 9-jährigen Weg zum Abitur, sollte der Auslandsaufenthalt weiterhin in der Klasse 11 stattfinden.