Sie sind hier:
  • Sieling: Entschlossen und mit Besonnenheit unsere Demokratie verteidigen

Senatskanzlei

Sieling: Entschlossen und mit Besonnenheit unsere Demokratie verteidigen

Weihnachtsansprache des Bürgermeisters

23.12.2016

In seiner Weihnachtsansprache, die am 24. Dezember 2016 von Radio Bremen nach den 18-Uhr-Nachrichten auf "Bremen Eins" gesendet wurde, sprach sich der Präsident des Senats der Freien Hansestadt Bremen, Bürgermeister Dr. Carsten Sieling, dafür aus, mit Entschlossenheit auf Hass und Gewalt zu reagieren. Sieling: "Der Anschlag in Berlin ist auch ein Anschlag auf unser aller Freiheit, ein Anschlag auf die unteilbaren Grundwerte unserer Gesellschaft. Ich wünsche mir sehr, dass wir auf den blinden Hass dieser Gewalttat entschlossen und zugleich besonnen reagieren. Entschlossen, weil wir dafür sorgen müssen, dass wir in unserem Land auch weiterhin sicher leben können – die Polizei in Bremen und Bremerhaven tut alles, um uns ein Höchstmaß an Sicherheit zu gewährleisten. Besonnen, weil wir zusammenhalten müssen, um unsere Demokratie zu verteidigen. Wir stehen für ein Miteinander statt Gegeneinander, für Solidarität statt Ausgrenzung. Ich werde deshalb allen Versuchen entgegentreten, die die humane Flüchtlingspolitik unseres Landes unter Generalverdacht stellen."

Die Ansprache des Präsidenten des Senats der Freien Hansestadt Bremen, Bürgermeister Dr. Carsten Sieling:

Liebe Zuhörerinnen und Zuhörer. Das Jahr neigt sich dem Ende entgegen und vor uns liegen hoffentlich ein paar ruhige und besinnliche Tage, in denen wir die Hektik des Alltags auch einmal hinter uns lassen können.

2016 war ein Jahr mit vielen Höhen, aber auch mit einer Reihe schlimmer Ereignisse. Nicht zuletzt der schreckliche Anschlag auf dem Berliner Weihnachtsmarkt am 19. Dezember wirft einen dunklen Schatten auf die letzten Tage dieses Jahres. Die vielen unschuldigen Todesopfer und Verletzten machen uns alle unendlich traurig. Fassungslos stehen wir vor dieser ebenso sinnlosen wie grausamen Tat. In Gedanken sind wir in diesen Tagen bei den Familien und Angehörigen der Opfer und wünschen Ihnen Kraft, diese schwere Zeit durchzustehen. Der Anschlag in Berlin ist auch ein Anschlag auf unser aller Freiheit, ein Anschlag auf die unteilbaren Grundwerte unserer Gesellschaft. Ich wünsche mir sehr, dass wir auf den blinden Hass dieser Gewalttat entschlossen und zugleich besonnen reagieren. Entschlossen, weil wir dafür sorgen müssen, dass wir in unserem Land auch weiterhin sicher leben können – die Polizei in Bremen und Bremerhaven tut alles, um uns ein Höchstmaß an Sicherheit zu gewährleisten. Besonnen, weil wir zusammenhalten müssen, um unsere Demokratie zu verteidigen. Wir stehen für Miteinander statt Gegeneinander, für Solidarität statt Ausgrenzung. Ich werde deshalb allen Versuchen entgegentreten, die die humane Flüchtlingspolitik unseres Landes unter Generalverdacht stellen.

Ich möchte noch einmal allen Bürgerinnen und Bürgern, die sich ehrenamtlich engagieren, sehr herzlich dafür danken. Und das meine ich nicht nur in Bezug auf die Flüchtlingshilfe. Mehr als 270 000 Menschen engagieren sich bei uns in Sportverbänden und Vereinen, in der Nachbarschaft für hilfsbedürftige Menschen, für Kranke und Behinderte und vor allem auch für Kinder. Immer ist dies ein Einsatz für den Zusammenhalt in unseren beiden Städten und ein Einsatz für mehr Menschlichkeit.
Mein Dank gilt auch allen, die an diesen Festtagen nicht frei haben, weil sie beruflich gebunden sind in ihrer Arbeit für andere. Ich denke an die Frauen und Männer bei der Polizei, die für unsere Sicherheit sorgen; an die Ärztinnen und Ärzte, die Schwestern und Pfleger, die sich um die Kranken kümmern. Ich denke an die Feuerwehr, die Telefonseelsorge und die Not- und Krisendienste; und an alle, die ältere und gebrechliche Menschen begleiten. Danken möchte ich auch jenen, die sich gerade an diesen Festtagen in besonderer Weise engagieren. Beispielhaft erinnere ich an die Weihnachtsfeiern im ganzen bremischen Stadtgebiet, die unter dem Motto "Weihnachten gemeinsam" organisiert werden für alle, die am Heiligen Abend nicht allein sein wollen.

Weihnachten ist nicht nur für die Christen das Fest der Liebe und des Friedens. Auch für Menschen anderen Glaubens und für die, die keiner Religion angehören, ist Weihnachten ein Fest für die Familie, für Freunde und Verwandte, ein Fest, bei dem sich Menschen besuchen und beschenken, nicht nur mit materiellen Gütern, sondern auch mit Zuwendung. Wir gehören zusammen, wir sind aufeinander angewiesen und wir müssen uns umeinander kümmern. Das ist die Botschaft, die von Weihnachten ausgeht. Wir brauchen Menschen, die Verantwortung übernehmen, die hinsehen und helfen, die Brücken bauen zwischen den Kulturen und Religionen, die Verständnis wecken zwischen Jung und Alt. Auch das ist ein Teil der weihnachtlichen Botschaft.

Im Namen des Senats und ganz persönlich wünsche ich Ihnen, Ihren Familie und Ihren Freundinnen und Freunden ein frohes und friedliches Weihnachtsfest und für das neue Jahr Frieden, Gesundheit, Erfolg und Glück.