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Senatskanzlei

Einladung zum Festkonzert in der Oberen Rathaushalle am „Israel-Tag“

06.05.2008

In diesem Jahr jährt sich die Gründung Israels zum 60. Mal. Am 14. Mai 1948 (nach dem jüdischen Kalender war das der 8. Mai) verlas David Ben Gurion in Tel Aviv die Unabhängigkeitserklärung und proklamierte damit den neuen Staat Israel.


Bremen „gratuliert“ zu diesem besonderen Anlass mit einem vielfältigen, sich das ganze Jahr durchziehendem Programm, das engagierte Bürgerinnen und Bürger, Einrichtungen und Behörden organisieren.
Einer der Höhepunkte ist der „Israel Tag“ am 8. Mai (Donnerstag) mit vielen Präsentationen auf dem Liebfrauen Kirchhof/Schoppensteel und einem Festkonzert um 18 Uhr in der Oberen Rathaushalle. Dazu laden der Senat, die Jüdische Gemeinde im Lande Bremen, die Bremer Freunde Israels und die Deutsch-Israelische Gesellschaft sowie weitere Institutionen ein.


Bremerinnen und Bremer und interessierte Gäste sind herzlich willkommen.
Der Einlass beginnt um 17.30 Uhr. Der Eintritt ist frei.


Das Konzert, welches unter der Schirmherrschaft des Bremer Bürgermeisters steht, wird gestaltet von dem Alt-Hastedter Kammerorchester und trägt die Überschrift „60 Jahre Israel – Jüdische Musik“.
Solisten sind Manja Stephan (Sopran) und Ramon Jaffé (Cello). Geleitet wird das Ensemble von dem Dirigenten Grigori Pantijelew. Alle Künstler treten an diesem Abend ohne Gage auf.


Auf dem Programm stehen Werke, die unter dem Begriff jüdische Musik gesammelt sind. Darunter eines von Paul Ben-Haim (1897-1984), dem Klassiker der israelischen Klangwelt. Seine „Drei Lieder ohne Worte“ für Sopran und Orchester werden an diesem Abend erstmals in Europa gespielt. Der Komponist stammt aus Deutschland und konnte 1933 das Land noch rechtzeitig verlassen. Seine Musik ist nach Einschätzung von Pantijelew deutlich orientalisch eingefärbt mit Elementen der jemenitischen Folklore der Juden. Sie fanden dort zunächst eine neue Heimat und brachten diese Musik später dann nach Israel.


Ein weiteres Werk an diesem Konzertabend stammt von Salomon Jadassohn (1831-1902), dem deutschen Komponisten, der aufgrund seiner jüdischen Abstammung während der Nazizeit gewaltsam aus der Erinnerung getilgt wurde. Seine Kavatine für Violoncello und Orchester gehört deshalb zu den vielen ‚verschollenen’ Kompositionen. Sie wird hier erstmals seit Ende des Nationalsozialismus gespielt.


Das dritte Werk ist von dem französischen Komponisten Maurice Ravel (1875-1984) und heißt „Zwei hebräische Gesänge“ und stellt ein anspruchsvolles Pendant zu den Liedern von Ben-Haim dar.


Das vierte Stück ist das berühmte „Kol Nidrei“ von Max Bruch (1838-1920). Es gilt als das beste und wohl einzige populäre Beispiel deutscher Aneignung jüdischer Gesänge.


Zum Abschluss wird eine neue Komposition aus den USA vorgetragen. Das Stück heißt „Shtetl Scenes“ und stammt von Ilya Levinson (*1958). Nach den Worten Pantijelews ein brillantes Werk für Orchester mit ernsthaften, aber auch fröhlichen Gesangs- und Tanzmotiven.