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Senatskanzlei

Seltene Einblicke in Bremens Geschichte

26.02.2008

Vier benachbarte Archive öffnen am 1. März ihre Türen

Es kann ein kurzer, aber durchaus ungewöhnlicher Stadt-Spaziergang werden. Wer am kommenden Sonnabend (1. März) ein wenig Zeit und eine Portion Lust auf Bremens Geschichte mitbringt, wird zwischen Wallanlagen und Böttcherstraße Spannendes erleben. Zum vierten bundesweiten „Tag der Archive“ haben sich vier benachbart gelegene Einrichtungen in der Bremer Altstadt zusammengetan: Das Staatsarchiv und die Archive der Handelskammer, der Böttcherstraße und des Doms öffnen ihre Türen und laden zu einem gemeinsamen Programm unter dem Motto „Heimat und Fremde“ ein. Ein Thema, zu dem Bremen als Hafen- und Hansestadt von der historischen Auswanderung bis zur heutigen Migration viel zu bieten hat.
Von 10-16 Uhr gibt es dazu Führungen, Ausstellungen, ausgewählte Dokumente, Glockenklänge und vieles, was sonst nicht zu sehen ist.


Um in dem sonst unzugänglichen Archiv der Böttcherstraße zu stöbern, muss man ausnahmsweise hoch hinaus. Die Dokumente zur Geschichte der Böttcherstraße von den Anfängen 1926 bis in die Gegenwart finden sich in Räumen zu beiden Seiten des Glockenspiels. Wer hier die drei Etagen hinaufsteigt, wird durchaus belohnt: Hier findet er nicht nur ausgewählte historische Fotos und Bauzeichnungen, viel Schriftgut und ein umfangreiches Pressearchiv. Der Archivbesucher kann auch die Mechanik des Glockenspiel in Augenschein nehmen. Speziell zum Tag der Archive werden zudem Melodien des ersten Glockenspiels erklingen.
Betrieben wird das Archiv von der Böttcherstraßen GmbH. Der Einlass erfolgt wegen der beengten Räumlichkeiten jeweils zur vollen und halben Stunde.


Pläne zu den Baumaßnahmen am Dom und dazugehörige Archivalien, alte Kirchbücher und Protokollbücher – all das präsentiert das Domarchiv am 1. März den Besucherinnen und Besuchern. Es sind allerdings verhältnismäßig junge Dokumente – denn das Archiv reicht nur bis 1810 zurück, als das Domgebiet bremisch wurde. Zuvor war der Dom schwedisch (seit 1648), seit 1751 gehörte er zu Hannover, und die Archivalien aus jenen Zeiten befinden sich z.T. in Schweden und in Stade, zum Teil sind sie verbrannt.


Ganz anders im Archiv der Handelskammer: Hier ist ein weiter Blick zurück in Bremens Geschichte möglich. Die Bestände reichen bis ins 15. Jahrhundert und dokumentieren umfangreich die bremischen Handels- und Wirtschaftsgeschichte. Alte Urkunden, Akten, Pläne und Bilder können von jedem eingesehen werden, der das Archiv besucht.
Besonderes Highlight sind Passagierslisten von Schiffen aus den Jahren 1920 bis 1939. Hier finden sich die Namen aller Auswanderer, die über die Bremischen Häfen ausgereist sind. Ein Schatz, der (via Internet) weltweit genutzt wird.


Die Bestände des Staatsarchivs sind immer für alle, die an Bremens Geschichte interessiert sind, zugänglich. Hier findet sich die historische Überlieferung Bremens mit Dokumenten aus zehn Jahrhunderten. Wertvolle Originale werden hier verwahrt. Am 1. März wird es Führungen geben, eine Ausstellung zur Arbeit des Staatsarchivs sowie einen Zugang zur Restaurierwerkstatt und den Arbeitsräumen der Gesellschaft für Familienforschung. Achtung Bremensien-Sammler: Beim Bücherflohmarkt anlässlich des Tags der Archive gibt es 30% Sonderrabatt auf Publikationen des Staatsarchivs.


Rund um den bundesweiten Tag der Archive stellten sich auch weitere bremische Einrichtungen, die im Arbeitskreis Bremer Archive zusammengeschlossen sind, mit einem abwechslungsreichen Programm vor. Die einzelnen Veranstaltungen finden sich unter: www.bremer-archive.deExternes Angebot.