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Sonstige

„Der Lemberger Professorenmord und der Holocaust in Ostgalizien“

22.02.2008

Dieter Schenk stellt sein neues Buch vor / Veranstaltung im Rahmen von „27. Januar - Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus“

Der nationalsozialistische Völkermord in Ostgalizien begann 1941 mit dem Mord an 25 polnischen Professoren in Lemberg. Jedes polnische Geschichtsbuch erwähnt dieses Verbrechen als Beispiel für die Skrupellosigkeit und Brutalität der Nationalsozialisten. In der Bundesrepublik ist es hingegen weitgehend unbekannt. Jetzt hat der ehemalige Kriminaldirektor im Bundeskriminalamt Dieter Schenk das Buch “Der Lemberger Professorenmord und der Holocaust in Ostgalizien” vorgelegt, welches er am Mittwoch, den 27. Februar in der Zentralbibliothek, Am Wall 201 (Zugang über Am Wall) vorstellt.


Bis Juli 1944 ermordeten die nationalsozialistischen Machthaber in Ostgalizien eine halbe Million Menschen. Im Rahmen der Richtlinien des Reichssicherheitshauptamtes zur Vernichtung der polnischen Intelligenz tötete eine SS-Einsatzgruppe z.b.V. unter Eberhard Schöngarth in Lemberg auf brutalste Weise 25 hochkarätige polnische Wissenschaftler und etwa ebenso viele Familienmitglieder, Freunde und Hausbewohner. Unter Beteiligung der Professorenmörder nahm danach die Vernichtung der galizischen Juden ihren schrecklichen Lauf. Massenerschießungen, Vergasungen in Belzec, "Vernichtung durch Arbeit", grauenhafte Tötungen im berüchtigten "Janowska-Lager". Das Massengrab der Professoren wurde bis zur Unkenntlichkeit zerstört. Das Verbrechen ist ungesühnt.


Dieter Schenk war als Kriminaldirektor im Bundeskriminalamt jahrelang Berater des Auswärtigen Amtes in Fragen der Sicherheit des diplomatischen Dienstes im Ausland; 1989 schied er auf eigenen Antrag aus dem Polizeidienst aus. Als freier Publizist spezialisierte er sich auf Themen der Inneren Sicherheit, der Menschenrechte und des Nationalsozialismus, die für ihn einen inneren Zusammenhang aufweisen. Schenk ist Gründungsmitglied des Arbeitskreises Polizei bei amnesty international und arbeitet im Vorstand des gemeinnützigen Vereins Business-Crime-Control (BCC). Seit mehr als zwanzig Jahren schreibt Schenk Romane, Jugendbücher, Sachbücher, Kurzgeschichten, Hörspiele, Fernsehdrehbücher und politische Gastkommentare in überörtlichen Tageszeitungen. Bekannt wurde Schenk durch den Tatsachenroman BKA - Die Reise nach Beirut. Für sein Buch Die Post von Danzig - Geschichte eines deutschen Justizmordes wurde er in Polen und in Deutschland mehrfach mit Auszeichnungen geehrt. Seit 1998 ist Schenk Honorarprofessor der Universität Lodz mit einem Lehrauftrag für Geschichte des Nationalsozialismus.


Die Veranstaltung beginnt um 18 Uhr im Wall-Saal der Zentralbibliothek, Am Wall 201. Sie findet in Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung im Rahmen des Programms zum „27. Januar - Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus“ statt.
Der Eintritt ist frei.


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Weitere Informationen gibt Tobias Peters, Stadtbibliothek Bremen - Presse- & Öffentlichkeitsarbeit, Telefon: (0421) 361 4708, tobias.peters@stadtbibliothek.bremen.de