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Sonstige

Anne Dorn liest aus ihrem Roman „Siehdichum“

21.02.2008

Lesung im Rahmen des Programms zum „27. Januar - Tag des Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus“

Die Kölner Autorin Anne Dorn hat mit ihrem Roman “Siehdichum” die Geschichte einer deutsch-polnischen Verständigung geschrieben. In einer feinsinnigen, erinnerungsgenauen und zugleich melancholisch poetischen Sprache lässt sie das Nachbarland sinnlich werden, erzählt von den Begegnungen und Erfahrungen ihrer Protagonistin in Warschau und Krakau, an den spätherbstlichen Seen und in den einsamen Wäldern. Am Montag, den 25. Februar stellt Anne Dorn ihren Roman in der Zentralbibliothek, Am Wall 201 vor. Die Einführung zu dieser Lesung spricht die ehemalige Direktorin der Stadtbibliothek Bremen, Martha Höhl. Begrüßen wird Stadtbibliotheksdirektorin Barbara Lison.


In ihrem Roman verdichtet Anne Dorn historische Fakten und persönliche Erinnerungen zu einer außergewöhnlichen Reflexion über Schuld und Wiedergutmachung, Verlust und Verdrängung. “Siehdichum” ist ein Roman über die Suche nach einem in den letzten Kriegsjahren verschollenen 16-jährigen. “Siehdichum” heißt aber auch das Dorf in den Weiten der polnischen Wälder, wo Johannes, der geliebte jüngere Bruder von Martha, im Januar 1945 als letztes Aufgebot des Reichsarbeitsdienstes im Ansturm der sowjetischen Armee verschwunden ist. Martha Lenders macht sich aus dem Rheinland noch einmal auf Spurensuche ins heutige Polen: Getrieben von den Erinnerungen an die gemeinsame Kindheit in der sächsischen Heimat bei Dresden, getrieben aber auch von den Erschütterungen im eigenen Leben. Im Gepäck hat sie Briefe und Dokumente aus den Archiven - vor allem aber die Stimme des Bruders neben sich - Echos der Vergangenheit.


Anne Dorn wurde am 26. November 1925 in Wachau bei Dresden als Anna Christa Schlegel geboren. Nach dem Schulabschluss folgte eine Lehre bei einer Dresdner Tageszeitung, sowie Abendunterricht an der Kunstgewerbeakademie Dresden in Schriftgrafik, Zeichnen und malerischem Darstellen. Sie arbeitete als Kostümbildnerin am Neuen Theater und am Lippischen Landestheater, sowie an verschiedenen Freilichtbühnen am Niederrhein. Nach Aufenthalten in New York, Paris, Amsterdam, Budapest, Rom, Moskau, Warschau und Krakau, lebt sie seit 1969 als freie Schriftstellerin in Köln. Als Autorin hat sie für die unterschiedlichsten Medien gearbeitet; u.a. schrieb sie 26 Hörspiele und erarbeitete für das Fernsehen sieben Autorenfilme. Seit 1967 ist sie die Verfasserin zahlreicher Erzählungen und Gedichte in literarischen Zeitschriften und Anthologien. Anne Dorn ist Mitglied des P.E.N.-Zentrums Deutschland, des VS und der GEDOK. Im November 2007 erhielt sie die Ehrengabe der Deutschen Schiller-Stiftung.


Die Lesung beginnt um 18 Uhr in der Krimibibliothek der Zentralbibliothek, Am Wall 201. Sie findet in Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung im Rahmen des Programms zum “27. Januar - Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus” statt. Der Eintritt ist frei.


www.stadtbibliothek-bremen.de Externes Angebot



Weitere Informationen gibt Tobias Peters, Stadtbibliothek Bremen - Presse- & Öffentlichkeitsarbeit, Telefon: (0421) 361 4708, tobias.peters@stadtbibliothek.bremen.de